Dieser Bau sorgt für Gesprächsstoff.

Henstedt-Ulzburg. Zuletzt während des Bürgermeister-Wahlkampfes: In jeder der drei Vorstellungsrunden der Kandidaten kam irgendwann die Sprache auf das Haus an der Hamburger Straße gegenüber vom AKN-Bahnhof: Wie konnte der Bau dieses Hauses genehmigt werden? Die Fassade reicht direkt bis an den Fußweg. In der Nachbarschaft stehen am Fußweg Zäune, hier beginnt die Bebauung des Geschosshauses unmittelbar. Tatsächlich steht das zum Teil bezogene Haus heute als Monument einer fehlgeleiteten Ortskernplanung mitten in Ulzburg.

Der Fehler liegt lange zurück. Zu Beginn der 90er-Jahre wurde der Strukturplan Ulzburg-Mitte aufgelegt, der neben einer Verlegung der AKN auch eine Verdichtung der Ortskernbebauung vorsah. Der Bebauungsplan 86 sieht deshalb eine Bebauung bis an den Rand der Grundstücke vor. Weil die meisten Häuser schon vorher gebaut wurden, hatte sich bisher niemand an dieser Bestimmung gestört. Die Bebauung des Grundstücks mit dem Mehrfamilienhaus offenbart das Problem in der Denkweise der damaligen Gemeindepolitiker. „Eine spätere Veränderungssperre hätte möglicherweise eine Klagewelle ausgelöst“, sagt Bauamtsleiter Jörn Mohr.