Gewerkschaft fordert 100 Euro mehr Grundgehalt und 3,5 Prozent mehr Entgelt

Norderstedt. Nun erreicht der Streik im öffentlichen Dienst auch Norderstedt. Mitarbeiter der Stadtverwaltung und der zehn städtischen Kitas werden sich am heutigen Donnerstag ab 8.30 Uhr auf dem Rathausmarkt treffen, sich kurz mit einem Streik-Imbiss stärken und gegen 9 Uhr per Bus nach Kiel fahren. „Da auch in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot von den Arbeitgebern gemacht wurde, werden die Streiks zeigen, wie wichtig und richtig die Forderung nach 100 Euro Grundgehalt und 3,5 Prozent mehr Entgelt sowie 100 Euro mehr für Azubis und Praktikanten ist“, sagt Sabine-Almut Auerbach, Bezirksgeschäftsführerin im Ver.di-Bezirk Südholstein. Außerdem tritt die Dienstleistungsgewerkschaft dafür ein, dass die Azubis nach der Ausbildung übernommen werden.

Gemeinsam mit den Kollegen aus Neumünster werden die Norderstedter bei der zentralen Demonstration in Kiel mitmarschieren. Der Zug soll sich um 12 Uhr vor dem Gewerkschaftshaus an der Legienstraße in Bewegung setzen, die Abschlusskundgebung ist gegen 13 Uhr am Bahnhof geplant, wo Redner und Rednerinnen von Ver.di, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, des Deutschen Beamtenbundes und des Dachverbandes DGB und Jugendvertreter ihre Positionen deutlich machen wollen.

Die Dienstleistungsgewerkschaft hatte die Beschäftigten der Kommunen zu Warnstreiks von Dienstbeginn bis Dienstende aufgerufen. „Die Resonanz ist bisher gut und erfreulich“, sagte Ver.di-Sprecherin Annette Falkenberg. Die Verwaltung in Norderstedt konnte am gestrigen Mittwoch nicht sagen, ob und welche Kitas eventuell geschlossen bleiben. Die Überraschung sei ja ein zentrales Merkmal von Streiks.

Die zuständigen Mitarbeiter im Norderstedter Rathaus gehen allerdings davon aus, dass es in den Kitas eine Notbetreuung geben wird. Die Eltern würden informiert, nach den Erfahrungen der vorherigen Streiks organisierten die Väter und Mütter zudem untereinander die Betreuung ihrer Kinder.