Die Gemeinde möchte, dass das Ortsschild weiter in Richtung Bad Segeberg versetzt wird

Schieren. Eines wollen die Bürger der Gemeinde Schieren nicht: noch einen Schilderstreit. Während in der Gemeinde Winsen bei Kaltenkirchen seit dem vergangenen Jahr um den Standort der Ortstafel gestritten wird und ein Unbekannter das Schild immer wieder an den alten Standort zurückbringt (das Abendblatt berichtete), habe man einfach einen Antrag an den Kreis gestellt, sagt Bürgermeister Hans-Werner Schumacher. Das Ziel seiner Gemeinde sei es, das Ortsschild weiter in Richtung Bad Segeberg zu versetzen, damit Spaziergänger und Radfahrer sicher vom Ort aus in die Feldmark gelangen können.

Die Autofahrer sind meist schneller als erlaubt unterwegs

Am Ortsausgang des 300-Einwohner-Dorfes im Osten von Bad Segeberg gibt es zwar seit ein paar Jahren einen Bürgersteig, das Tempo ist aber nur auf 60 km/h reduziert. Und die Autofahrer sind meist schneller unterwegs, sagt Bürgermeister Hans-Werner Schumacher. Das hätten auch eine Messungen ergeben. „Wir wollen mehr Sicherheit für unsere Bürgerinnen und Bürger.“ Keinesfalls solle aus Schieren ein neues Winsen werden. Sollte der Antrag abgelehnt werden, würde man auch damit leben können. Mit Winsen sei die Situation im Ort auch nicht vergleichbar. „Wir wollen etwas zum Positiven verändern, dort ist es zum Negativen verändert worden“, sagt Schumacher.

In etwa vier Wochen können die Schierener mit einer Rückmeldung rechnen, vermutet der Fachbereichsleiter Ordnungswesen und Straßenverkehr beim Kreis Segeberg, Matthias Schröder. Für ihn ist der Antrag auf einen neuen Standort für ein Ortsschild relativ normal. Es gebe etwa so viele Anträge auf Versetzung wie bei anderen Verkehrsschildern. Seitdem der Fall Winsen hochgekocht ist, sei auch nicht mehr passiert. Winsen selbst ist laut Schröder ein Sonderfall, weil das Schild immer wieder durch Unbekannte versetzt wird.

Nun soll der Fall vor dem Gericht verhandelt werden

Laut Winsens Bürgermeister Kurt Bonekamp-Adelmann ist dies mittlerweile zum 24. Mal passiert. Nachdem der Kreis durch den Anwalt der Gemeinde noch einmal zu einer Stellungnahme aufgefordert worden sei und fünf Wochen lang nicht reagiert habe, soll der Fall nun vor dem Verwaltungsgericht Schleswig verhandelt werden. „Ich bin es leid, der Schrecken muss ein Ende haben“, sagt er. „Ich habe wirklich Angst, dass da etwas passiert.“

Gerade jetzt im Frühjahr und dann im Sommer, wenn vermehrt Radfahrer und Fußgänger unterwegs seien, gebe es zwischen dem alten und dem neuen Standort des Schildes großes Gefahrenpotential, denn die Autofahrer würden statt mit 70 eher mit 80 oder gar 100 vorbeirauschen. Außerdem werde viel überholt. Wie lange es dauert, bis es zur Verhandlung kommt, kann Bonekamp-Adelmann noch nicht abschätzen. „Die Gerichte sind ja auch oftmals überlastet.“