Kita Wichtelhöhle beteiligt sich am Kita-Ideenwettbewerb. Noch ist Mitmachen möglich. Die Jury vergibt Geldpreise

Norderstedt. „Oh, ist das kalt“, sagen die Kinder. Sie haben gerade ihre Hände in eine Metallschüssel gesteckt, in der ein kleiner Eisblock ganz langsam vor sich hinschmilzt. Wenige Minuten später kommt Gruppenleiter Torben Martens mit einer Kanne und ruft: „Noch nicht in die Schüssel fassen, erst wenn ich es sage.“ Er gießt heißes Wasser in das Gefäß und lässt die Jungen und Mädchen spüren, wie das auf die haut und Sinne wirkt.

Schlicht „Wasser“ lautet denn auch die Überschrift für das Projekt, mit dem sich die Familiengruppe der Kita „Wichtelhöhle“ Norderstedter Kita-Ideen-Wettbewerb beteiligt. 2008 würdigte die Jury erstmals besondere Initiativen und Aktivitäten für die Jüngsten in der Stadt. Jetzt ist der Wettbewerb in die fünfte Runde gestartet. Noch können sich Krippen- und Kitakinder beteiligen. Die Projekte müssen dokumentiert, die Unterlagen bis zum 11. Juni eingeschickt oder abgegeben werden.

„Täglich gehen unsere Kinder mit Wasser um, in dem Alter natürlich meist unbewusst“, sagt Torben Martens. Sie drückten dreimal den Knopf für die Klospülung, weil es gerade Spaß macht oder drehen den Wasser nicht zu. Nun wollen Martens und sein Team, zwei Erzieher und eine sozialpädagogische Assistentin, die Kinder, die in der Familiengruppe zwischen eineinhalb und sechs Jahre alt sind, dazu bringen, bewusst mit dem wertvollen Rohstoff umzugehen. Bis zum Projektschluss wird sich die Gruppe, zu der 15 Jungen und Mädchen gehören, mindestens einmal pro Woche auf ganz unterschiedliche Weise mit dem Projektthema beschäftigen. Basteln steht auf der Tagesordnung, Malen und die Kooperation mit „Viva con Agua“.

Die Initiative, in St. Pauli beheimatet, hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst vielen Menschen einen Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen. Durch Konzerte, Partys, Lesungen, Benefizfußballspiele und viele Aktionen mehr will Viva con Agua zum einen Bewusstsein schaffen dafür schaffen, dass es für viele Menschen nicht selbstverständlich ist, den Wasserhahn aufzudrehen. Zum anderen sammelt der Verein Spenden, mit denen Brunnen gebohrt und Trinkwasseraufbereitungsanlagen finanziert werden.

„Bisher haben sich zehn Kitas für den Wettbewerb angemeldet“, sagt Petra Müller-Schönemann, Vorsitzende des für die Kitas zuständigen Jugendhilfeausschusses und und Jury-Mitglied. Ziel sei, den Eltern, aber auch den professionellen Betreuern, vor Augen zu führen, wie vielfältig und spielerisch die Kinder in Norderstedt die Welt entdecken. „Das Rad muss ja nicht immer wieder neue erfunden werden“, sagt Müller-Schönemann, „gute Konzepte darf man ja ruhig übernehmen“.

In diesem Jahr stehe der Kita-Wettbewerb, der im vorigen Jahr pausiert hat, unter einem besonderen Motto: Die schleswig-holsteinischer Landesregierung hat 2014 zum „Jahr der kulturellen Bildung“ ausgerufen. Projekte, Aktivitäten und Initiativen in diesem Bereich sollen verstärkt initiiert und vernetzt werden. Das gilt besonders für Angebote für Kinder und Jugendliche. Und da passe der Norderstedter Kita-Wettbewerb prima ins Bild. Die Politkerin freut sich zudem, dass alle zehn städtischen Kitas inzwischen zertifiziert sind und von unabhängigen Gutachtern geprüft wurden. „Das belegt den hohen Standard in den Einrichtungen“, sagt die Ausschussvorsitzende. Das gelte gleichermaßen für die Ausstattung wie die Mitarbeiter.

Die Jury bewertet die Projekte und vergibt Geldpreise im Gesamtwert von 2800 Euro. Die Sieger werden am 4. Juli im Stadtpark gekürt. Weitere Infos in den Kitas, bei Reinhard Mundt von der Stadt Norderstedt, Telefon 040/53595118, und im Internet.

www.kita-ideenwettbewerb.de