16 Brauer bringen handgemachte Biere mit, dazu spielen Live-Bands, und die Küche serviert Deftiges

Norderstedt. Wer sagt denn, dass ein Bier nur aus Hopfen und Malz, Hefe und Wasser bestehen muss? Warum nicht einmal Erdbeere, Kirsche oder Waldmeister dazu geben, Schokoladenmalze aus Belgien oder Whiskey-Malze aus Schottland? Craft Beer heißen diese Kreationen. Diese handgemachten Biere präsentiert der Craft Beer Day im Norderstedter Kulturwerk. Am Sonnabend, 22. März, kann auf der Messe wieder probiert, gefachsimpelt, Musik gehört und geklönt werden.

Beim ersten Norderstedter Craft Beer Day im vorigen Jahr erwartete Rajas Thiele mit seinem Team 1000Besucher im Kulturwerk. Es kamen 2500 Bierfreunde. Um Punkt 20 Uhr war das Bier getrunken, die Currywurst verputzt, und eine harmonische Party ging zu Ende.

„Wir haben 16 Brauereien am Start, sagt Thiele. Für die Brauer wird auch der große Saal des Kulturwerks geöffnet. Das Alfred-Stern-Studio wird wie im vorigen Jahr zur Show-Bühne.

Craft-Beer-Brauer schätzen das große Experimentierfeld dieser in Deutschland noch jungen Disziplin. Sie suchen stets nach Alternativen zu den Industrie-Bieren, verfeinern den Gerstensaft mit ungewöhnlichen Zutaten von Apfel über Grapefruit, Kräutern und Sanddorn bis zu Zitrus und Zimt.

„Das sind teilweise Ein-Personen-Brauereien“, sagt Thiele. „Craft Biere sind eben keine Fernseh-Biere, sie werden wie Wein verkostet. Der Craft Beer Day ist aber nicht nur ein Genusstag, sondern auch eine Informationsmesse. Die 16Craft-Beer-Brauer erzählen gern, was drin ist im Glas und wie es entsteht, wie sie auf die Idee kommen, Hopfen und Malz mit Apérol und Scotch zu veredeln. Ob das nun tatsächlich eine Veredlung ist, wird auf dem Craft Beer Day diskutiert.

„Jede der 16 Brauereien bringt zwischen drei bis acht Biersorten mit“, sagt Thiele. Das gut 70 Meter lange Foyer des Kulturwerks erwies sich schon im vorigen Jahr bei der Premiere als nahezu perfekte Präsentationsfläche. Die langen Tische und Bänke vor den Brauerei-Ständen waren stets gut besetzt, an den Ständen wurde eifrig gefachsimpelt. „Eine Gruppe von Bierbrauern hat direkt aus Schottland einen Tisch reserviert, den ganzen Tag probiert und über die Braukunst diskutiert“, sagt Thiele.

Am Sonnabend präsentieren nicht nur deutsche Brauer ihre Gerstensaft-Kreationen, sondern auch schottische und dänische. Die Black Isle Brewery kommt aus Old Allangrange bei Inverness und bringt Sorten wie Black Beer, Yellow Hammer IPA, Redkite Ale, Goldeneye Pale Ale und Export Scotch Ale mit. Die Schotten pflegen den Spruch „Save the planet – drink organic!“

Langsam gereifte Starkbiere bringt die kleine dänische Brauerei Aarhus Bryghus mit. Auch die Störtebeker sind wieder dabei, ebenso die Ricklinger und das Craft Beer Sudhaus vom Hamburger Ratsherrn-Bier. Gleich nebenan, aus Eimsbüttel, kommt die Brauerei Elbpaul, die Biere für „Seute Deerns, Freibeuter und Holzbeinträger“ braut.

Aus Lüneburg kommt das Sommerbecker Dachs-Bier, von Sylt der Sylter Hopfen, aus Bad Laasphe reist das Propeller-Bier an, die Barther Spezialitätenbrauerei bringt Biere mit beerigen Aromen, Honig- und Bockbier mit.

Für die Musik sorgen Gitarrist Dara MacNamara von 12.45 bis 14Uhr, Friends of Akkordeon Centrum von 14.30 bis 16 Uhr, das Gitarren-Duo Jessen und Melzer von 16.30 bis 18 Uhr und das Irish-Folk-Quartett Mugs of Brown Ale von 18.30 Uhr an.

Am Eingang gibt es ein American-Lager-Glas für fünf Euro Pfand, das auf dem langen Probierweg durch die Biere auch immer wieder frisch ausgetauscht wird. 0,1 Liter kostet einen Euro, das volle Glas mit 0,3 Liter drei Euro. Als Grundlage serviert das Kleine Restaurant Deftiges von Chili con Carne bis Currywurst.

Craft Beer Day am Sonnabend, 22. März, 12 bis 20 Uhr, Kulturwerk Norderstedt, Am Kulturwerk 1. Der Eintritt ist frei.