Die Mitgliederausstellung des Kunstkreises Norderstedt ist noch bis zum 23. März zu sehen

Norderstedt. Zeichen setzen. Zeichen deuten. Warnzeichen, Himmelszeichen, Zeitzeichen. Beim Kunstkreis Norderstedt sind Zeichen das Thema der leider sehr überladenen Mitgliederausstellung, die jetzt in der Rathaus-Galerie zu sehen ist. Die besten Exponate, beispielsweise Waltraut Wattys sehr berührendes „Trübe Tage – Trübe Nächte“ mit Stacheldraht und Strichen für abgesessene Hafttage oder Gerta Stüdemanns durchkonstruiertes Objekt „Printed“ gehen so im Sammelsurium unter.

Ein heutiges Zeichen hat sich Horst Martin Czarnecki vorgenommen. Der Architekt, bekannt für seine akribischen Zeichnungen, ist immer mehr in der großen Geste der Malerei zu Hause und brachte vor diffusem, aber Tempo suggerierendem Hintergrund die Räder einer Lokomotive, ein auf Weiterfahrt gestelltes Haltesignal und, sehr dominant, das Zeichen für Bahnwärters Schlusslicht.

Lothar Fuhrmann frischte seine Hebräisch-Kenntnisse auf, setzte die hebräischen Schriftzeichen für Genesis 9.13 aus der Thora unter eine leere Landschaft, über die er einen Bogen zog, und nannte das Ganze „Wolken“. Erika Biermann setzte das christliche Kreuz malerisch ins Bild, mit spannenden Akzenten und Farb-Kompositionen. Gudrun Sommer malte mit ihrem raumfüllend in die Fläche gebrachten Schrottschiff das Zeichen der Vergänglichkeit. „Verlassener Ort“ heißt der fast monochrome Seelenverkäufer, der scheinbar unaufhaltsam auf den Betrachter zusteuert. Nah zum Betrachter wendet sich auch Gundela Schatlo mit „Durchfahrt verboten“, eine dicht gemalte Straßenszene mit Verkehrszeichen.

Nicht Vergängliches, sondern Vergangenes inszeniert Ingrid Hartmann mit „Maya-Hieroglyphen“, ein in sich seriell gestaltetes Motiv mit spärlichen Rottönen, in dem sich die Figuren ineinander verschränken. Die Zeichen der Zeit thematisiert Marianne Werner mit einem Ton-Acryl-Relief auf Leinwand, in dem sie antike Wandmalerei wie ein Storyboard installiert.

„Zeichen“ vom Kunstkreis Norderstedt ist bis zum 23. März, montags, dienstags und donnerstags von 10 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr, sonntags von 15 bis 18 Uhr, in der Galerie im Rathaus zu sehen.