Mädchen war bei den Übergriffen erst acht oder neun Jahre alt

Kreis Segeberg/Kiel. Er ist bereits wegen sexuellen Missbrauchs seiner Tochter verurteilt worden und sitzt deswegen noch im Gefängnis. Doch jetzt muss sich ein 43-jähriger Angeklagter wegen weiterer mutmaßlicher Übergriffe auf seine damals noch nicht 14 Jahre alte Tochter vor dem Kieler Landgericht verantworten. Die Anklage listet zehn neue Fälle aus den Jahren 2003 bis 2009 auf. Sie ergaben sich erst im ersten Prozess durch die Aussage der Tochter.

Der 43-Jährige wies zu Verhandlungsbeginn auch die neuen Vorwürfe zurück. Schon 2010 hatte er seine Unschuld beteuert; doch er wurde rechtskräftig zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Die Strafe verbüßt er noch. Die Jugendstrafkammer hielt damals die Tochter für glaubwürdig und sprach ihn in zwei von neun angeklagten Fällen schuldig. Laut neuer Anklage missbrauchte der aus Kasachstan stammende Mann die leibliche Tochter in der elterlichen Wohnung in Bad Bramstedt und später in seiner Wohnung im Kreis Segeberg. Das Mädchen soll bei den ersten Übergriffen acht oder neun Jahre alt gewesen sein. Der Fall kam überhaupt erst ins Rollen, weil sich das Kind einer Freundin offenbarte, die den Mann später anzeigte.

Der 43-Jährige bestritt jegliche Übergriffe auf seine Tochter. Nach seinen Angaben hielt die Mutter das Mädchen nach der Trennung lange Zeit von ihm fern. Er habe vor dem Amtsgericht ein Umgangsrecht erstreiten müssen. Sein Verteidiger sprach von einer „unglaublich hässlichen familiengerichtlichen Auseinandersetzung“ und will Freispruch für seinen Mandanten erreichen.

Die Ex-Frau des Mannes und die Tochter, die in dem Verfahren Nebenklägerin ist, werden in nicht-öffentlicher Verhandlung aussagen.