Kaltenkirchen setzt weiter auf Wachstum. Viele Firmen suchen große Grundstücke

Kaltenkirchen. Männer und Frauen, die einen Spaten zur Hand nehmen, gehören in Kaltenkirchen derzeit zu den beliebtesten Fotomotiven. Das liegt nicht nur an der beginnenden Gartensaison, sondern an den zahlreichen Bauarbeiten in der Stadt. Vor wenigen Wochen trafen sich Politiker, Unternehmer und Mitarbeiter der Verwaltung, um an der Kieler Straße symbolisch mit dem Bau des neuen Globus-Baumarktes zu beginnen. Jetzt wird auf dem Gelände zwischen Jungheinrich und der Süderstraße gebuddelt.

Bebauungsplan Hochmoor heißt die Fläche, auf der ein Gewerbegebiet von 22 Hektar entstehen soll. Über eine neue Verbindungsstraße von der Süderstraße in Richtung Grashofstraße sowie die Verlängerung der Nikolaus-Otto-Straße in Richtung Osten sollen die Firmen dort zu erreichen sein. Innerhalb des Bebauungsplans sind außerdem 3,5 Hektar für Wohnbebauung, 4,2 Hektar für die Grundschule Flottkamp und 6,2 Hektar als Mischgebiet verplant.

Bürgermeister Hanno Krause bezeichnete den Baubeginn als bedeutend für die Entwicklung des prosperierenden Standorts Kaltenkirchen. Die Ansiedlung neuer Betriebe könne sich auch günstig auf die Arbeitslosenzahlen in Kaltenkirchen auswirken. „Die Zahlen sehen nicht gut aus“, sagte der Bürgermeister, bevor er den Spaten zur Hand nahm. Die Zahl der Erwerbslosen lag bei 804 im Februar, die Quote liegt bei mehr als acht Prozent.

6,1 Millionen Euro lässt sich die Stadt die Erschließung der neuen Flächen kosten. Dazu zählen die Investitionen für Straßenbau sowie die Leitungen für Strom, Wasser und Gas und Leitungen für die Informationstechnologie. Die Stadt geht davon aus, dass sich diese Ausgaben schnell amortisieren werden, sobald neu angesiedelte Betriebe Gewerbesteuer zahlen. Hinzu kommt der Erlös aus dem Verkauf. Rund 55 Euro fordert Kaltenkirchen pro Quadratmeter.

Ab Sommer werde man die ersten Flächen verkaufen, sagte der Bürgermeister. Im Rathaus haben sich bereits Interessenten gemeldet; einige kommen aus der Region. Krause hat festgestellt, dass der Bedarf an ausgedehnten Flächen besonders groß ist, das Angebot jedoch nicht. Flächen mit mehr als zwei Hektar sind derzeit in der Region kaum zu bekommen. Diese Angebotslücke soll das Gebiet Hochmoor schließen. Eng wird es jedoch, sobald die Grundstücke bebaut sind. Dann hat Kaltenkirchen kaum noch freie Flächen, um neue Firmen anzusiedeln.

Auf den neuen Flächen für den Wohnungsbau entstehen Stadtvillen

Krause lobte beim Baubeginn besonders die Zusammenarbeit mit dem Nachbargemeinden im Verbund Nordgate, der gemeinsam Gewerbeflächen vermarktet. „Wir haben auf der Achse zwischen Norderstedt und Neumünster sehr gute Erfolge“, sagte der Bürgermeister, der seine Kollegen aus der Nachbarschaft auf der Baustelle am südlichen Verkehrskreisel der Süderstraße begrüßte.

„In fünf Jahren werden wir die Gegend hier nicht mehr wiedererkennen“, sagte Krause. Außer dem Gewerbegebiet wird dort die neue Feuerwache gebaut. Auf den neuen Flächen für den Wohnungsbau entstehen Stadtvillen und Häuser mit insgesamt 120 Wohnungen.

Parallel zu den Erschließungsarbeiten will die Stadt in dem Quartier auch die Probleme bei der Entwässerung lösen. Damit das Oberflächenwasser zuverlässig in die Krückau abfließt, werden Bauarbeiter eine 5,9 Hektar große Überschwemmungsfläche anlegen.