Mediziner des Forschungszentrums entwickeln mobile Applikation, um Betroffenen zu helfen

Borstel. Tuberkulose gehört zu den häufigsten Infektionskrankheiten weltweit und stellt vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern eine große Bedrohung dar. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkranken jährlich 8,7 Millionen Menschen an Tuberkulose – allein 2011 starben daran 1,4 Millionen Menschen. Neben der sofortigen Behandlung der Erkrankten, ist die flächendeckende Aufklärung ein ebenso wichtiger Punkt bei der Bekämpfung dieser Krankheit. Dr. Christian Herzmann vom Forschungszentrum Borstel hat eine App entwickelt, die genau hier ansetzt und Patienten und Angehörigen weltweit helfen kann, denn viele der Patienten in ärmeren Ländern können sich mit dem Arzt nicht verständigen, etliche sind Analphabeten. Konventionelle Aufklärungsmaterialien oder ein ärztliches Gespräch können nicht verwendet werden, um die Betroffenen und ihre Familien über die Erkrankung aufzuklären. Auch geeignetes fremdsprachiges schriftliches Informations-Material ist nicht immer verfügbar.

Gemeinsam mit seinem Team hat Christian Herzmann vom Forschungszentrum eine smartphone-basierte App entwickelt, die in mittlerweile 26 Sprachen verfügbar ist und anhand von kurzen Filmen und bilingualen Aufklärungsmaterialien über die Erkrankung, die Symptome, Übertragungswege und Komplikationen einer Tuberkulose-Infektion informiert. Diese mobile Applikation für Smartphones ist kostenlos und weltweit rund um die Uhr abrufbar. Für die Zukunft sind weitere Sprachversionen geplant.