Zahl der Einwanderer steigt, Hilfsangebote werden ausgebaut

Norderstedt. Die kontinuierlich steigende Zahl an Flüchtlingen und Migranten, die zurzeit nach Deutschland und in den Kreis Segeberg kommen, erfordert den Ausbau der Beratung. Der Caritasverband reagiert auf den steigenden Bedarf und wird zum 1.März seine erste feste Beratungsstelle für Migranten im Kreis Segeberg in Norderstedt einrichten.

Jeden Mittwoch wird dort Sozialarbeiterin Andja Zdravac in den Räumen der katholischen St.-Hedwig-Kirchengemeinde am Falkenkamp von 9 bis 11 Uhr den Einwanderern mit Rat und Tat zur Seite stehen. Zdravac, die selbst vor mehr als 20 Jahren von Kroatien in die Bundesrepublik emigrierte, hat seit 19 Jahren Erfahrung in dieser Arbeit.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bezahlt die neue Stelle

Sie hat bereits in Norderstedt Migranten mobil beraten. Zudem ist sie mittwochs von 12 bis 14 Uhr in der Volkshochschule Norderstedt im Rathaus sowie am Donnerstag von 12 bis 14 Uhr in der Schule am Rodelberg an der Dunantstraße für diese Belange ansprechbar, wenn dort die Einwanderer ihre Sprach- und Integrationskurse zu absolvieren haben.

„Es ist wichtig, dass ich für die Migranten in Norderstedt in einem eigenen Büro zu einer festen Zeit erreichbar bin“, sagt Andja Zdravac. Finanziert werde diese Arbeit vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Für die Betroffenen ist die Beratung kostenlos.

Der Kreis Segeberg wird in diesem Jahr voraussichtlich 530 neue Flüchtlinge aufnehmen müssen, fast fünfmal so viele Menschen wie vor vier Jahren. Das größte Kontingent entfällt auf Norderstedt mit 173 zusätzlichen Zuwanderern. 2013 waren es im Vergleich nur 58 Flüchtlinge. Damit die Flüchtlinge nicht nur ein Dach über den Kopf bekommen, sondern sich auch in der neuen, fremden Wahlheimat gut zurechtfinden, sei ihre Arbeit so wichtig, sagt Andja Zdravac.

Anerkennung von Studium oder Ausbildung ist ein zentrales Thema

Neben dem Erlernen der deutschen Sprache gehe es für viele Einwanderer darum, ihre abgeschlossene Berufsausbildung oder ihr Studium aus dem Heimatland hier anerkannt zu bekommen. Dabei sei sie ebenso behilflich wie bei allen Fragen rund um das tägliche Leben, der Wohnungssuche oder der schulischen und beruflichen Ausbildung der Kinder. „Es ist aber immer eine Hilfe zur Selbsthilfe“, betont Andja Zdravac. „Die Anträge ausfüllen müssen die Ratsuchenden selber.“

Für die katholische St. Hedwig-Gemeinde sei es selbstverständlich, der Caritas-Migrationsberatung dafür Räume zur Verfügung zu stellen, sagt Pfarrer Kuriakose Moozhalyil. „Das ist für uns gelebte Nächstenliebe“, sagt der Pfarrer mit indischen Wurzeln. Für die Caritas ist das Norderstedter Büro die sechste Beratungsstelle für Migranten in Schleswig-Holstein, sagt Sozialreferent Norbert Schmitz.

Die Beratungsstelle der Caritasist vom 1.März an im Falkenkamp 2 in Norderstedt unter der Telefonnummer 040/52630813 zu erreichen, E-Mail: zdravac@caritas-sh.de. Die Beratungsstelle ist jeden Mittwoch in der Zeit von 9 bis 11 Uhr besetzt.