Davon geht der Leiter der Geschäftsstelle aus, nachdem Sparpläne der Krankenkasse bekannt wurden

Norderstedt. Die Barmer GEK in Norderstedt wird es auch künftig geben. Davon geht der zuständige Bezirksgeschäftsführer der Krankenkasse, Detlef Senkpaul, aus, nachdem Sparpläne der Ersatzkasse öffentlich geworden waren. Danach soll knapp jede fünfte der bundesweit 17.000 Stellen wegfallen, die Hälfte der rund 800 Geschäftsstellen geschlossen werden. Neuorganisation steht im Vordergrund, die Kosten sollen gesenkt werden.

Die Geschäftsstelle in Norderstedt zähle, so Senkpaul, zu den größeren, die nicht gefährdet seien. 15 Mitarbeiter betreuen vom Standort an der Europaallee aus Kunden in Norderstedt, Henstedt-Ulzburg, Tangstedt und Quickborn. Senkpaul geht davon aus, dass eher kleine Geschäftsstellen mit zwei oder drei Beschäftigten mit anderen zusammengelegt werden. Das treffe eher in ländlichen Bereichen zu, weniger an urbanen Standorten, zu denen auch Norderstedt zähle.

Wie es um die beiden anderen Filialen im Kreis Segeberg steht, lasse sich momentan nicht sagen. „Zur Zukunft der Standorte Kaltenkirchen und Bad Segeberg können wir momentan noch keine Aussagen treffen“, sagt Wolfgang Klink, Sprecher der Barmer GEK in Schleswig-Holstein, der auch Senkpauls Aussagen zur Norderstedter Filiale nicht bestätigen will.

Die Details würden in den nächsten Monaten entschieden, vor Ende Juni werde voraussichtlich nicht feststehen, welche Filialen geschlossen oder ausgebaut werden – an den verbleibenden Standorten soll mehr Personal eingesetzt, die Kompetenzen sollen gebündelt werden. Dazu zähle beispielsweise die Prüfung von Krankenhausabrechnungen. Die müssten nicht in jeder Filiale geprüft werden, die Kontrolle können auch zentral in sogenannten Schwerpunktzentren erfolgen.

Ursache der Neuausrichtung sei verändertes Kundenverhalten. „Wir haben unsere Kunden befragt und festgestellt, dass der persönliche Besuch und das Gespräch in der Geschäftsstelle zunehmend in den Hintergrund treten. Immer mehr Menschen regeln ihre Angelegenheiten telefonisch, per E-Mail oder übers Internet“, sagt der Barmer-Sprecher. Und darauf wolle die Krankenasse reagieren. Wenn Geschäftsstellen geschlossen werden, bedeute das für die Kunden längere Wege. „Aber wir werden im Gegenzug auch die Hausbesuche ausbauen“, sagt Klink. Davon würden vor allem ältere und nicht mehr so mobile Menschen profitieren.

Im Übrigen arbeite die Barmer seit Längerem an der neuen Ausrichtung. Es handele sich um einen transparenten Prozess, die Mitarbeiter würden regelmäßig informiert. In diesem Fall seien die Informationen vorzeitig veröffentlicht worden, die Beschäftigten sollten die Pläne am morgigen Mittwoch erfahren. Kündigungen soll es nicht geben, Stellen sollen sozial verträglich durch Altersteilzeit oder Vorruhestand abgebaut werden.