Stadt stellt Dächer ihrer öffentlichen Gebäude für Solaranlagen zur Verfügung. Photovoltaikanlagen sollen umweltfreundlichen Strom produzieren

Kaltenkirchen. Die Stadt Kaltenkirchen setzt auf saubere Energie. Die Stadt stellt ihre Gebäude für Solaranlagen zur Verfügung, die aus Sonnenlicht umweltfreundlichen Strom produzieren. Die Tennishalle an der Schirnauallee ist das erste städtische Gebäude, das mit einer Photovoltaikanlage ausgerüstet wurde. 100.000 Euro hat die Genossenschaft Energiegewinner aus Köln dort investiert, die bereits mit den Vorbereitungen für das nächste Projekt begonnen hat. Auch auf dem Dach der Grundschule am Flottkamp sollen demnächst Solarmodule stehen.

„Wir sind bemüht, unsere Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien für eine saubere Umwelt auszuschöpfen“, sagt Bürgermeister Hanno Krause. Dabei setze die Stadt auf Photovoltaikanlagen auf Dächern öffentlicher Gebäude sowie auf den Einsatz energiesparender LED-Leuchten in der Straßenbeleuchtung und in Gebäuden wie der mit Millionenaufwand frisch renovierten Parkpalette am Bahnhof.

Außer auf der Tennishalle und der Grundschule soll Sonnenstrom auf folgenden Gebäuden produziert werden: Städtischer Baubetriebshof, Sporthalle Gymnasium, Neubau Gymnasium, Sporthalle Marschweg und die Parkpalette. Der gewonnene Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist.

Ursprünglich hatte die Stadt geplant, auf Antrag der CDU-Fraktion vom 3. Dezember 2012 eine Bürgergenossenschaft für den Betrieb der Photovoltaikflächen zu gründen. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung, die von den Stadtwerken vorgelegt wurde, fiel jedoch negativ aus. Daher verabschiedete sich die Politik von diesem Plan.

Die städtischen Gremien gingen nach der Entscheidung auf das Angebot der Genossenschaft Energiegewinner ein, der sich bei der Stadt gemeldet hatte, um auf den öffentlichen Dächern Kaltenkirchens und des Schulverbandes Photovoltaikanlagen zu installieren. Die Verträge wurden kurz vor dem Jahresende 2013 geschlossen. Sie haben eine Laufzeit von 20 Jahren.

Betreiber der Anlagen ist die Genossenschaft Energiegewinner, die in zahlreichen Städten bundesweit aus Sonnenenergie Strom herstellt. 15 Solaranlagen gehören zur Genossenschaft, die Kaltenkirchener Module sind ihre ersten in Schleswig-Holstein. Geschäftsführer Kay Voßhenrich hält die Tennishalle für einen optimalen Standort. 306 Module hat er dort installieren lassen, die pro Jahr 70.000 kW/h liefern sollen. Das entspricht etwa dem jährlichen Verbrauch von 15 Vier-Personen-Haushalten.

Vor einer Woche haben außerdem die Vorbereitungen für die Installation auf dem Grundschuldach begonnen. Dort wird die Energieausbeute nicht ganz so groß sein, da das Dach nach Osten ausgerichtet ist. Die Genossenschaft interessiere sich auch für die Standorte auf dem Bauhof und der Parkpalette. Ob die Energiegewinner dort auch bauen dürfen, ist noch offen.

Das Geschäftsmodell der Energiegewinner funktioniert anders als bei den Bürgergenossenschaften, die aus den Gesamteinnahmen ihrer Anlagen eine Beteiligung ausschütten. Die Kölner Genossenschaft baut die Anlage und verkauft ihren Mitgliedern Module, deren jeweiliger Ertrag dem Besitzer zugute kommt. Demnächst will Voßhenrich online und aktuell für jedes Modul Zahlen veröffentlichen, aus denen der Besitzer Stromeinspeisung und Ertrag ablesen kann.