Die Gemeinde Ellerau muss 646.242 Euro an Quickborn überweisen

Ellerau. Die Schulkosten haben ein Loch ins Ellerauer Budget gerissen. Für Kinder und Jugendliche, die in Quickborn weiterführende Schulen besuchen, muss die Gemeinde für 2013 646.242 Euro an die Nachbarstadt überweisen. „Das bedeutet eine Kostensteigerung von zirka 30 Prozent gegenüber den Vorjahren”, sagte Elleraus Bürgermeister Eckart Urban (SPD) während einer Pressekonferenz. In 2011 hatte Ellerau noch Schulkosten in Höhe von nur 413.431 Euro an Quickborn abgeführt.

Der Grund für die enorme Kostensteigerung ist nicht etwa die Steigerung der Schülerzahlen, sondern eine neue Berechnungsgrundlage: Früher wurde ein fester Betrag pro Schüler veranschlagt, seit dem vergangenen Jahr kann der Schulträger die tatsächlich pro Schüler entstandenen Kosten in Rechnung stellen.

Quickborn hat in den vergangenen Jahren kräftig in die Sanierung und den Ausbau seiner Schulen investiert und darf nach der sogenannten Vollkostenrechnung jetzt diese Kosten auf die auswärtigen Schüler umschlagen. Weil 359 Ellerauer Jungen und Mädchen die weiterführenden Schulen in der Nachbarstadt besuchen, muss Ellerau jetzt tief in die Tasche greifen. Urban rechnet für dieses Jahr sogar mit einer weiteren Steigerung um 80.000 Euro auf mehr als 700.000 Euro Schulgeld, das an Quickborn zu überweisen ist. „Im Vergleich zu Jugendlichen, die in Henstedt-Ulzburg oder Kaltenkirchen die Schulen besuchen, zahlen wir fast 1000 Euro pro Schüler und Jahr mehr an Quickborn”, so Urban.

Geärgert hat er sich aber vor allem darüber, dass Quickborn die Schulgeldrechnung einfach nach Norderstedt geschickt hatte, ohne die Ellerauer vorzuwarnen. „Wir wären gern im Vorfeld darüber informiert worden, schließlich müssen wir den Betrag im Haushalt zur Verfügung stellen.”