Eine Glosse von Fabian Schindler

Wieso sind deutsche Namen eigentlich immer so langweilig? Vorname, Nachname, das war’s. Zuweilen gibt es auch Doppel-Vornamen wie Jan-Hendrik, Cindy-Marie, Robin-Dennis oder Lea-Babette, aber so richtig kreativ, abwechslungsreich und auffällig ist das nicht. Die Deutschen sind halt ein Volk von Langweilern.

Wer heutzutage in der bundesdeutschen Gesellschaft auffallen will, wenn TV-Castings schon nichts mehr bringen, der sollte seine Staatsbürgerschaft ändern. Denn es gibt viel lustigere und auffälligere Namen als die Wortschöpfungen hierzulande – das zeigt ein Blick zu unseren Freunden jenseits des Ärmelkanals und des Atlantiks. In den USA hat sich etwa ein Mann aus Wisconsin ganz legal von seinem drögen Namen Jeffrey Drew Wilschke getrennt und heißt nun – bitte tief Luft holen – Beezow Doo Doo Zopittybop-Bop-Bop.

Oder wie wäre es mit der Britin Dawn McManus? Die hat sich insgesamt 161 Vornamen zugelegt. Ihr Reisepass ist nun etwas dicker als ein herkömmliches Exemplar, aber dafür auch unterhaltsamer. Ungeklärt ist noch, ob für sie ein neuer Führerschein angefertigt werden muss, auf den der ganze Name passt.

Denn der lautet: Red Wacky League Antlez Broke the Stereo Neon Tide Bring Back Honesty Coalition Feedback Hand of Aces Keep Going Captain Let's Pretend Lost State of Dance Paper Taxis Lunar Road Up Down Strange All and I Neon Sheep Eve Hornby Faye Bradley AJ Wilde Michael Rice Dion Watts Matthew ... ach, lassen wir’s, es passt ja eh nicht alles in diese paar Zeilen hinein. Und dann wäre auch kein Platz mehr für die Hawaiianerin Janice „Lokelani“ Keihanaikukauakahihuliheekahaunaele. Das ist doch mal ein Name! Nicht Meier, Müller, Schulze, Schmidt.