Dem 43-jährigen Mann aus Lentföhrden droht eine lange Haftstrafe

Lentföhrden/Kiel. Vergewaltigung und schwerer sexueller Missbrauch von Kindern und einer Schutzbefohlenen in insgesamt zwölf Fällen – unter dieser Anklage muss sich ein 43 Jahre alter Lkw-Fahrer aus Lentföhrden vor dem Kieler Landgericht verantworten. Der Mann verging sich demnach von 2005 bis 2007 an Sohn und Tochter seiner damaligen Lebensgefährtin sowie an einer Freundin der Tochter. Sie wohnte im selben Haus in Lentföhrden und übernachtete oft bei der Familie des Lkw-Fahrers.

Alle drei mutmaßlichen Opfer sind Nebenkläger in dem Verfahren. Sie hatten jahrelang geschwiegen. Der Fall flog erst auf, als der Angeklagte sich 2011 erneut der heute 20-jährigen Freundin der Tochter nähern wollte und sie ihn anzeigte.

Zum Prozessauftakt kündigte der Verteidiger vor der Jugendkammer ein Geständnis seines Mandanten an. Dafür wurde – auch wegen der demütigenden intimen Details der sexuellen Straftaten – zum Schutz der Opfer und des Angeklagten die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Dem Mann drohen zwischen zwei und 15 Jahren Haft.

Laut Anklage waren die Kinder dem untersetzten, korpulenten Angeklagten körperlich ausgeliefert. Er setzte sich über die Gegenwehr des damals höchstens 13-jährigen Sohnes seiner Lebensgefährtin hinweg, vergewaltigte den Jungen demnach mindestens viermal – auch als er ihn auf eine Lkw-Tour mitnahm.

Zu Hause schickte der 43-Jährige vor seinen Taten mal die Mutter in die Spielhalle, mal war sie zum Einkaufen oder schlief alkoholisiert, so die Anklage. Die Frau schwieg, selbst als sie ihren Sohn und den Lebensgefährten nackt im Schlafzimmer überraschte. An der damals ebenfalls etwa 13 Jahre alten Freundin der Tochter seiner Lebensgefährtin verging sich der Mann der Anklage zufolge siebenmal.

Die Jugendkammer hat sechs Prozesstage vorgesehen. Auch ein psychiatrischer Gutachter ist beauftragt. Am kommenden Mittwoch wird das Verfahren fortgesetzt.