Gemeinde entscheidet sich im zweiten Anlauf gegen das Verfahren

Henstedt-Ulzburg. Fracking, also das Gewinnen von Öl und Gas aus unterirdischen Gesteinsschichten mit Hilfe von oft unbekannten Chemikaliengemischen, ist für Henstedt-Ulzburg ein sehr aktuelles Thema. Die Gemeinde liegt mit ihren Trinkwassergewinnungsgebieten in den beiden großen „Erlaubnisfeldern“ Barmstedt und Elmshorn und ist damit direkt betroffen. Die Gemeindevertretretung hat mit den Stimmen von WHU, SPD und Teilen der BfB-Fraktion eine Resolution gegen die Fracking-Technologie zur Brennstoffgewinnung gefasst.

Die übrigen Gemeindevertreter lehnten die Resolution ab oder enthielten sich der Stimme.

Beim Fracking wird ein Wasser-Sand-Chemikaliengemisch mit hohem Druck in den Boden gepresst, um Gas aus dem Gestein zu lösen.

Bereits im Jahr 2012 hatte die WHU einen Antrag auf eine Resolution, in der sich Henstedt-Ulzburg gegen dieses Verfahren aussprechen sollte, gestellt. Damals ohne Erfolg, denn man versprach sich, es auf rechtlichem Wege im Kreis und im Land verhindern zu können. In anderen Orten des Kreises Segeberg entschieden die Kommunalpolitiker anders und verabschiedeten ähnliche Resolutionen, um Fracking in ihren Gemarkungen zu verhindern.

Die jetzt in der Großgemeinde Henstedt-Ulzburg verabschiedete Resolution war wieder von der WHU eingebracht worden, die Sozialdemokraten erweiterten den Text um die „Korbacher Resolution“. Im Mai vergangenen Jahres hatten sich im hessischen Korbach mehrere Anti-Fracking-Initiativen getroffen, um gemeinsame Strategien zu entwickeln.

„Uns kam es darauf an, einen Resolutionstext zu haben, der von möglichst vielen Städten und Gemeinden mitgetragen wird, damit wir eine Sprache sprechen“, so Verena Grützbach, WHU-Gemeindevertreterin. „Wichtig ist, dass wir nun als Gemeinde ein eindeutiges Zeichen gesetzt haben. Wir haben damit nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen.“