Das Norderstedter Amateurtheater Pur feiert Premiere mit der Komödie „Rommé zu Dritt“

Norderstedt. 240.000 Euro! Die haben sich Hertha, Agnes und Lisa redlich verdient. Doch der Weg zu den 240.000 Euro war hart. Ein Banküberfall, den das Rentnerinnen-Trio als wundervolle Verjüngungskur erlebt. Ramona Hubrich, Corinna Ganske und Ulrike Borcic vom Amateuertheater Pur bringen die drei räuberischen Bank-Ladys mit einem derartigen Vergnügen auf die Bühne des Festsaals am Falkenberg, dass das Publikum im gut besetzten Saal völlig hingerissen ist.

Der Vorteil der Ladys: Niemand traut ihnen den Banküberfall zu. Genau auf diese Karte setzen die drei Amateurschauspielerinnen in der Komödie „Rommé zu Dritt“ von Petra Blume.

„Ich mach das nicht mehr lange“, ist Herthas Lieblingsspruch, und dazu greift sie sich theatralisch ans Herz. Oder an den Kopf. Ramona Hubrich spielt das lebensecht. Sie ist die Anführerin des räuberischen Trios und setzt diese Führungsrolle mit einer lustigen Portion Durchtriebenheit und natürlicher Aufregung um. Resolut rockt Corinna Ganske als Hertha die Bühne. Köstlich, wie sie breitbeinig wie ein Western-Haudegen über die Bretter stapft. Filigran indes gelingt es ihr, ihre Zweifel an dem spinnerten Coup an die Frau zu bringen. Vergebens. Denn auch Lisa ist von der Idee des Bankraubs völlig fasziniert.

Ulrike Borcic spielt das mit Verve. Sie feilt die Eigenheiten der Rolle bestens aus, beispielsweise wenn sie, ihrer Brille beraubt, blind mit zusammengekniffenen Augen quer über die Bühne tapert, übers Sofa stolpert und die Decke vom Tisch reißt. Sie spielt erst die feine Lady im feinen Zwirn, läuft aber zur Höchstform auf, als sie den brutalen Bankräuber mimt.

Lutz Lammek gibt den Gauner und Macho Norbert und macht das höchst authentisch. Seine Freundin Kerstin, Oma Herthas Enkelin, ist Sarah Werner, die das verführte Dummchen ebenfalls glaubwürdig über die Rampe bringt. Regie führt Burga Jonas, die schon seit Jahrzehnten zum Theater Pur gehört. Ihr ist es zu danken, dass die klamaukige Geschichte immer dicht gespielt wird. Bleibt die Frage, ob die drei Ladys die 240.000 Euro behalten dürfen!

Aufführungen: Sonnabend und Sonntag, 8. und 9. Februar, 19 Uhr, Festsaal am Falkenberg, Langenharmer Weg 90. Eintritt 7,50 Euro.