Nach einem Großbrand in Alveslohe ermittelt die Kriminalpolizei wegen fahrlässiger Brandstiftung

Alveslohe. Großalarm am Sonnabend um 13.20 Uhr für die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Alveslohe, Ellerau und Kaltenkirchen. Nachdem ein Feuer in einer Garage an der Straße Am Rösch gemeldet worden war, sahen die Mitglieder der Feuerwehr Alveslohe bei ihrer Ankunft an der Einsatzstelle nicht nur eine starke Rauchentwicklung, sondern auch lodernde Flammen, die aus einer etwa 150 Quadratmeter großen Werkstatt hinter dem Wohnhaus aus einem Seitenfenster schlugen. Am Ende waren 14 Feuerwehrfahrzeuge vor Ort, um das Großfeuer zu bekämpfen.

Gleich mehrere mit Sauerstoff und weiteren leicht entzündlichen Gasen befüllte Druckbehälter befanden sich laut Angaben des Besitzers in dem brennenden Gebäude. Daher beschränkten sich die Einsatzkräfte auch zuerst darauf, diese Bereiche von außen mit Wasser zu kühlen. Der Brand wurde im ersten Schritt durch die Seitenfenster bekämpft. Auch ein weiterer großer Gastank, der für die Heizungsanlage des Wohnhauses auf dem Grundstück direkt neben der brennenden Halle steht, wurde sofort mit Wasser gekühlt.

Es ging buchstäblich um Sekunden: Denn im inneren der Werkstatt standen etliche Gasflaschen kurz vor einer Explosion. Entdeckt wurden sie von Einsatzkräften, die unter Atemschutz in das verqualmte Gebäude eindrangen. Rund um die Ventile, aus denen bereits Gas drang, hatten sich schon Flammen gebildet. Die Feuerwehrleute, die sich selbst in größte Gefahr begeben hatten, richteten die Wasserschläuche sofort auf diese Flaschen, um ein größeres Unglück zu verhindern. Es gelang ihnen, die Flammen zu löschen und die Gasflaschen auf diese Weise abzukühlen. Anschließend schafften sie die Behälter nach draußen. Im Einsatz waren insgesamt 93 Einsatzkräfte.

Nach Angaben der Feuerwehrleute sind bei dem Feuer etwa zehn hochwertige Motorräder, darunter angeblich auch Maschinen der Marke Harley Davidson, zerstört worden. Lediglich ein Motorrad sowie ein Motorradanhänger konnten gerettet werden. Unter den zerstörten Motorrädern soll auch die 125er Husqvarna-Crossmaschine des 17 Jahre alten Alvesloher Nachwuchsrennfahrers Leon Schüle sein. Schüle war mit seinem Geländecross-Motorrad im Herbst 2012 Norddeutscher Meister in seiner Klasse geworden. Die Gemeinde Alveslohe hatte den Sportler im vergangenen Jahr während einer Einwohnerversammlung geehrt.

Gegen 14.30 Uhr übernahm die Kripo vor Ort die Ermittlungen. Zu dieser Zeit waren die Löscharbeiten der Feuerwehr größtenteils abgeschlossen. Zur Brandursache und Schadenshöhe können seitens der Feuerwehr keine Angaben gemacht werden, die Kriminalpolizei ermittelt. Nach Angaben der Polizeidirektion Segeberg besteht allerdings der Verdacht einer fahrlässigen Brandstiftung. Der Brandort wurde noch am Sonnabend beschlagnahmt. Die Kriminalpolizei schätzt den Schaden auf rund 150.000 Euro.