Die Apostel-Johannes-Kirche erhielt die Auszeichnung vom Landesamt für Denkmalpflege

Oering. „Es ist erstaunlich, welche Karriere dieses Kirchlein gemacht hat“, sagt Pastor Jobst-Ekkehard Wulf von der Kirchengemeinde Nahe über die Oeringer Apostel-Johannes-Kirche. Denn jetzt die kleine Kirche unter Denkmalschutz. Was das genau bedeutet, geht laut Wulf aus dem Schreiben des Landesamtes für Denkmalpflege nicht hervor.

Möglicherweise bedeute es, dass bei Umbauten oder Renovierungen restriktivere Bauauflagen geben wird. Allerdings ist ein Umbau vorerst nicht geplant, der Innenraum der Kirche wurde schließlich erst im vergangenen Jahr renoviert. Die Renovierung und der damit verbundene Wettbewerb habe auch der Anstoß für den Antrag auf Denkmalschutz gegeben, erinnert sich Wulf. Ein Kieler Architekt machte die Kirchengemeinde auf die Möglichkeit des Denkmalschutzes aufmerksam, erhofft hatte sie sich größere finanzielle Unterstützung beim Umbau.

Den gab es nicht, dafür den Denkmalschutz. Die Apostel-Johannes-Kirche in Oering entstand im Rahmen des Kapellenbauprogramms der 60er-Jahre, in dessen Rahmen überall im Land viele neue kleine Kirchen entstanden. Gebaut wurde sie von Architekt Peter Schulz, der 1961 bei einem landesweiten Architektenwettbewerb den zweiten Platz belegte. Die Landeskirche hatte mit dem Programm eine Initative von Pastor Friedrich Gleiss, der heute noch in Bad Segeberg lebt, und dem damaligen Kirchenbauverein aufgegriffen. Neben der Apostel-Johannes-Kirche liegt der Friedhof, die Kirche war und ist bis heute laut Pastor Wulf immer eine beliebte Beerdigungskirche und dann auch immer voll. „Oering hat in diesem Zusammenhang eine andere dörfliche Situation als die anderen Gemeinden unserer Kirchengemeinde“, sagt Wulf.

Nach der Neugestaltung 2013 hat der Pastor eine Zunahme der Gottesdienstbesucher beobachten können. „Die Jugendlichen lieben ihre Kirche.“ Insbesondere dadurch, dass man jetzt im Altarraum sitzen könne, biete sie viel mehr Möglichkeiten. Wie die Kirchengemeinde auf den Denkmalschutz reagieren wird, weiß er noch nicht. Es bestehe jetzt schon fast die Verpflichtung, zum Tag des Denkmals etwas anzubieten, sagt Wulf.