Zwei massige Bullen stehen auf dem Ochsenzoll-Kreisel.

Norderstedt. Als Begrüßungskomitee für Grenzgänger von Hamburg nach Norderstedt und Schleswig-Holstein. Und umgekehrt. So ganz fertig sind die Rindviecher nicht. „Die bekommen noch Schals, gestrickt in den Schleswig-Holstein-Farben“, sagt Hauke Borchardt, Sprecher der Stadt Norderstedt. „Wir sehen die Ochsen als ernst zu nehmende optische Ergänzung auf dem großen, noch leeren Kreisel“, sagt Borchardt und weist alle Assoziationen in Richtung Bullenmastanstalt, Schlachthof oder Stierarena entschieden zurück.

Zwar seien die Ochsen eher wie ausgewachsene Stiere geraten, doch seien sie bereits mit dem Kreisel geplant gewesen. „Sie treten auch nur sporadisch auf“, sagt Borchardt. Beispielsweise, wenn im Schmuggelstieg der Ochsenmarkt veranstaltet wird. Zum 1. Mai soll auf dem Kreisel ein Maibaum aufgestellt werden, zum ersten Advent ein Weihnachtsbaum. Die 3000 Euro teuren Rindviecher weisen auf den historischen Namen Ochsenzoll hin. Vom 15. bis ins frühe 19. Jahrhundert wurden Ochsen über einen Teil des Ochsenweges durch das Harksheider Moor getrieben, die größte Moor- und Heidelandschaft Holsteins. Die Ochsen mussten an der Grenze zu Hamburg verzollt werden. Viele Ochsen wurden aber geschmuggelt. Davon erzählt der Schmuggelstieg, in dem der Ochsenmarkt stattfindet.