Kaltenkirchener Jugendstadtvertretung spricht sich für Fast-Food-Restaurant im alten Bahnhof aus

Kaltenkirchen. Die Kaltenkirchener Jugendstadtvertretung hat sich in die politische Diskussion über die Ansiedlung eines Burger-King-Restaurants mit einem angebauten Drive-in im alten Bahnhof eingeschaltet. Das Gremium hat 300 Unterschriften für das Projekt gesammelt. 50 davon kämen nicht von Jugendlichen, sondern von Erwachsenen, sagte der Vorsitzende Jorge Franck.

„Wir Jugendlichen möchten nun unsere Meinung kundtun, da wir die Gegenstimmen der Ansiedlung eines Schnellrestaurants nicht nachvollziehen können“, erklärte er. Auf dem Weg zu einer zeitgemäßen und lebendigen Stadt sei ein Fast-Food-Restaurant in der Innenstadt der nächste Schritt. In den Augen der Jugendlichen biete diese Ansiedlung genau das, was sich Kaltenkirchen seit Langem wünsche. Nicht nur den Jugendlichen biete ein Schnellrestaurant eine Möglichkeit als Anlaufpunkt, sondern ebenso Erwachsenen, Pendlern und Familien, sagte Franck.

Dass es mit dem Schnellrestaurant zu einer erhöhten Lärmbelästigung kommen werde, könne die Jugendstadtvertretung nicht nachvollziehen. Der nächtliche Zugverkehr sowie die tägliche Anlieferung für den Sky-Supermarkt zwischen 2.30 und 3.30 Uhr erzeuge denselben Geräuschpegel wie ein Drive-in-Schalter. „Zudem gehen wir auch davon aus, dass der Zulauf in den Abend- und Nachtstunden geringer ausfällt“, sagt Franck. Für die Jugendstadtvertretung liege der Fokus ohnehin nicht auf einem Drive-in. Franck: „Es wäre zwar schön, einen zu haben, er ist aber kein Muss.“

Die Ansiedlung eines Drive-in hatte bei den Anwohnern für Proteste gesorgt. Eine Initiative sammelte Unterschriften gegen das Projekt. Insbesondere fürchten viele Bewohner des Bahnhofsumfeld Lärmbelästigung durch die vielen Fahrzeuge, die zum Drive-in fahren. Außerdem gehen sie davon aus, dass die Gegend mit Müll verunreinigt wird. Einige äußern grundsätzliche Bedenken gegen eine Fast-Food-Kette, da sie insbesondere Schüler zu einer falschen und ungesunden Ernährung verleite.

Bei der CDU ist von einer rigorosen Ablehnung keine Rede mehr

Wie die politischen Gremien entscheiden werden, ist noch unklar. Noch vor Wochen schien die Entscheidung eindeutig gewesen zu sein. Mit Ausnahme von Pro Kaki sprachen sich die großen Fraktionen gegen einen Drive-in aus, bei der CDU ist von einer rigorosen Ablehnung jedoch nichts mehr zu hören. Man sei weiterhin skeptisch, wolle aber zunächst den Bauantrag abwarten, sagte Fraktionschef Kurt Barkowsky. „Dann werden wir uns inhaltlich äußern.“ Ob für einen Anbau an das alte Bahnhofsgebäude der Bebauungsplan geändert werden muss, sei noch offen.

Für Pro Kaki ist die Lage weitgehend klar. „Wir akzeptieren einen Drive-in, wenn alle Voraussetzungen eingehalten werden“, sagt der Fraktionsvorsitzende Reinhard Bundschuh. Bevor seine Fraktion ihr endgültiges Okay gibt, müsse ein Lärmgutachten vorliegen und die Straßenanbindung geklärt sein. Wann das Gutachten vorliegt, ist noch unklar. Möglicherweise kann sich der Bauausschuss erst im März mit dem Thema befassen. Die SPD-Fraktion war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Bürgermeister Hanno Krause gilt als Befürworter des Projekts. Er hatte in seiner Neujahrsansprache indirekt für das Fast-Food-Restaurant mit Drive-in plädiert.