Verkehrslärm, Costa Kiesa und die Unterbringung von Flüchtlingen sind Themen, die 2014 in Tangstedt und dem Amt Itzstedt auf der Agenda stehen

In der Gemeinde Tangstedt dürfte es in diesem Jahr angeregte Diskussionen darüber geben, wie der Ort lebenswerter werden könnte. Kernthemen sind der Verkehrslärm, die Costa Kiesa, die Instandsetzung einiger Straßen sowie die Anbindung an das Glasfasernetz von wilhelm.tel. Die Breitbandversorgung ist auch im Amt Itzstedt das wichtigste Zukunftsprojekt. Sorgen bereitet zudem der erwartete Anstieg der Asylbewerberzahlen.

Tangstedt

1. Verkehr: Auf Grundlage der jüngsten Verkehrszählung soll nun ein Lärmraster erstellt werden. Dieses beinhaltet den Dorfring von der Einmündung Harksheider Straße bis zur Ortsausfahrt in Richtung WakendorfII, die Tangstedter Straße, die Hauptstraße sowie den Ehlersberg. Weiterhin möchte Tangstedt einige, wenn auch kleine, verkehrsberuhigende Maßnahmen umsetzen. Eine Möglichkeit ist weiterhin, dass an der westlichen Ortseinfahrt nach Wilstedt (Harksheider Straße) eine „Linse“ auf der Fahrbahn gebaut werden könnte.

2. Schule und Kitas: In der Grundschule sowie den Kitas (Tangstedt, Wilstedt) sind energetische Sanierungen für insgesamt 400.000 Euro vorgesehen. Die Schule erhält zudem eine LED-Beleuchtung.

3. Schleusen: Die Gemeinde Tangstedt übernimmt die Schleusen vom Land und ist verantwortlich für die Fahrbahnerneuerung etwa in Wulksfelde (75.000 Euro). Die Schleusen selbst werden vom Land instandgesetzt.

4. Costa Kiesa: Die von vielen Seiten geforderte Besserung der Situation am Wilstedter Badesee Costa Kiesa während der Sommersaison ist Gegenstand von Gesprächen zwischen der Politik und der Firma Eggers. Um der Vermüllung und dem Vandalismus Herr zu werden, gibt es einen generellen Konsens, dass ein privater Betreiber gesucht werden müsse. Die Einsätze von Ordnungsamt, Polizei und Bauhof kosten jährlich mehr als 50.000 Euro.

5. Sanierung: Auf dem Dorfring sind weitere Sanierungsarbeiten vorgesehen. Im Rader Weg sollen wenigstens die Planungen vorankommen, in welchem Umfang die Asphaltschäden behoben werden können. Dafür sind auch weitere Gespräche mit der Interessengemeinschaft vieler Bürger vorgesehen.

6. Schnelles Internet: Im Frühjahr wird wilhelm.tel den Ortsteil Wiemerskamp an sein Glasfasernetz andocken, sodass jahrelange Beschwerden von Bürgern über Funklöcher ein Ende nehmen dürften. Zwischen dem Norderstedter Telekommunikationsunternehmen und der Gemeinde laufen ferner Gespräche über einen Anschluss von Wilstedt und einen weiteren Ausbau des Netzes.

7. Flächennutzungsplan: Seit mehr als fünf Jahren arbeiten die Gemeindepolitiker am Flächennutzungsplan „2030“, nun soll das Papier endlich verabschiedet werden. Der Flächennutzungsplan ist nötig, damit unter anderem gezielt neue Baugebiete ausgewiesen werden können. Ein Bürgerzentrum zwischen den Ortsteilen Tangstedt und Wilstedt ist allerdings – zumindest politisch – zurzeit kein Thema.

Amt Itzstedt

8. Flüchtlinge: Die Amtsverwaltung geht davon aus, dass ihrem Bezirk in diesem Jahr bis zu 70 Asylbewerber zugeteilt werden – die vorhandenen Kapazitäten reichen jedoch nicht annähernd aus, um die Menschen unterzubringen. Händeringend sucht das Amt nach bezahlbarem Wohnraum – 10 bis 15 Quadratmeter pro Person gelten als Richtwert. „Wir haben keine Wohnungen mehr frei. Wenn wir keine Objekte angemietet bekommen, müssen wir unter Umständen überlegen, Container aufzustellen“, warnt Hans-Werner Feddersen, Leiter des zuständigen Ordnungsamtes.

9. Nahe: Seit einigen Monaten steht fest, dass das Dörphus an der Mühlenstraße nicht abgerissen, sondern saniert wird. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitgliedern der Gemeindevertretung, erarbeitet nun Nutzungskonzepte und Raumlösungen für die betroffenen Vereine und Verbände. Ferner wurde eine Architektin beauftragt, einen neuen Grundriss sowie eine neue Schnittzeichnung anzufertigen, da die bisherigen Daten veraltet sind. Mit der Sanierung könnte dann 2015 begonnen werden.

10. Nahe: Jeder Autofahrer weiß, dass die Wakendorfer Straße aufgrund gravierender Schäden dringend sanierungsbedürftig ist. Dies dürfte mehrere Millionen Euro kosten. Zuständig ist der Landesbetrieb Straßenbau/Verkehr, während die Gemeinde lediglich die Kosten für die Regenwasserleitungen und das Abwassernetz tragen muss. Ob die Arbeiten jedoch bereits 2014 beginnen, ist offen.

11. Oering: Das Amt unterhält in Oering eine Obdachlosenunterkunft, die allerdings in einem schlechten Zustand ist. Daher muss die Einrichtung für 250.000 Euro erneuert werden, damit die Ausstattung zwar zweckmäßig, aber zeitgemäß ist. Seitens der Gemeinde ist geplant, das gesamte örtliche Straßennetz in einem Kataster zu erfassen – hierfür wurde eine fraktionsübergreifende Arbeitsgruppe (Wählergemeinschaft WGO, CDU, FDP) eingerichtet. Ebenfalls auf der Agenda: In Oering soll ein öffentlicher Bücherschrank aufgestellt werden.

12. Sülfeld: Für 180.000 Euro bekommt Sülfeld eine Straßenbeleuchtung mit LED-Technik. Ein Fünftel der Kosten wird durch Fördermittel des Bundes getragen. Die Renovierung der Kinderspielplätze ist mit rund 20.000 Euro veranschlagt. Zudem soll die Gemeindebücherei an der Oldesloer Straße erweitert werden. Die Feuerwehr in Borstel bekommt neue Ausrüstung für 18.800 Euro, davon sind allein 15.000 Euro für die Umrüstung auf Digitalfunk vorgesehen.

13. Kayhude: Die Kanalsanierung im Hudekamp wird abgeschlossen – als Restinvestition muss die Gemeinde noch einmal 78.000 Euro ausgeben. Die Ausrüstung der Feuerwehr mit Digitalfunk (11.000 Euro) war bereits für 2013 geplant, wurde allerdings um ein Jahr verschoben aufgrund von Skepsis hinsichtlich der Funktionalität.

14. Seth: Die Freiwillige Feuerwehr erhält ein neues Mannschaftsfahrzeug für 45.000 Euro. Im Zuge der Ausstattung mit Glasfasernetzen werden mehrere Gehwege saniert (70.000 Euro). In der Straße Breiten Ende stehen ebenfalls Sanierungsarbeiten an (130.000 Euro).

15. Itzstedt: Die Straße Am Ehrenmal wird für 55.000 Euro saniert und erhält eine neue Pflasterung. Grund ist, dass in diesem Ortsteil ein Neubaugebiet mit elf Häusern entsteht, das angebunden werden muss. Die Feuerwehr bekommt einen neuen Parkplatz (15.000 Euro), damit die Anfahrts- und Abfahrtswege auf dem Gelände getrennt sind. In der gesamten Gemeinde beginnen im Frühjahr die Tiefbauarbeiten für die Breitbandverkabelung – in Itzstedt ist „Unser Ortsnetz“ Vertragspartner.