Eine Glosse von Bibi Maaß

Ich hatte mich auf ein paar stressfreie Tage eingerichtet und dann diese Nachricht: „Millionenfacher Datenklau im Internet”. Mein schlechtes Gewissen meldet sich, denn ich muss zugeben, dass ich auf der Datenautobahn häufig gleiche oder ähnliche Passwörter benutze. Der Zugangscode zu Facebook lautet zwar anders als zu meinem E-Mail-Account, aber für Bestellungen nutze ich oft das gleiche Wort.

Mal ehrlich, wer kann sich schon 50 oder sogar 100 ganz verschiedene Passwörter merken? Ich nicht! Ich scheitere schon dabei, mir alle möglichen Pins zu merken, für Konten, Handy und Fahrradschlösser.

Im Umgang mit meinem Computer zähle ich – wie Millionen andere – zu den schlichten Anwendern: ich kann ihn hochfahren und die Tastatur bedienen, das war’s. Die Hälfte der digitalen Fachbegriffe weiß ich nicht einzuordnen, und schon die einfache Aufgabe „Ändern Sie alle ihre Passwörter” stellt mich vor eine Stress auslösende Herausforderung. Ich gebe es zu: Ich bin ein Digital-Idiot und zittere davor, tatsächlich Zugang zur BSI-Website zu bekommen, um prüfen zu können, ob ich zu den Millionen Nutzern gehöre, deren Daten geklaut wurden. Zum Glück ist die Test-Web zurzeit überlastet.

Also setze ich mich in mein Auto und besuche eine Freundin, um bei einem Klönschnack das ganze digitale Chaos zu verdrängen. Hoffentlich hab ich keine Panne, denn beim Autofahren geht es mir wie im Netz: Ich kann zwar gefahrlos durch den Verkehr steuern, Scheibenwischer und Hupe bedienen, weiß aber nicht, wie man einen Motor ein- oder ausbaut. Ich bin halt ein schlichter Anwender!