Das Textil-Recycling-Unternehmen K. & A. Wenkhaus gewinnt europaweite Ausschreibung und leert ab sofort die 225 Alttextilien-Container des WZV

Kreis Segeberg. Die 160 Standplätze für die insgesamt 225 Alttextil-Container des WZV (Wege-Zweckverband der Gemeinden des Kreises Segeberg) werden neu bestückt. Der Grund: Der WZV hat das Einsammeln und Sortieren von Alttextilien europaweit ausgeschrieben. Das Ergebnis: K. & A. Wenkhaus, ein traditionsreiches Hamburger Textil-Recycling-Unternehmen, sammelt ab sofort die Alttextilien der WZV-Kunden im Kreis Segeberg.

Ein Stein ist dem Leiter der Abfallwirtschaft beim WZV, Torsten Höppner, nach eigenen Worten vom Herzen gefallen, als der neue Partner gefunden war. „Alles ist glatt gelaufen. Das ist bei europaweiten Ausschreibungen nur selten der Fall, weil unterlegene Bieter häufig Rechtsmittel einlegen. Wir konnten nun aber fristgerecht starten“, betont Höppner. Besonders erfreut ist er darüber, dass der neue Partner des WZV ein zertifiziertes, regionales Familienunternehmen ist, das auf 100 Jahre Erfahrung im Textil-Recycling zurückblickt und heute auf modernste Sammellogistik setzt.

Die Firmengründer waren noch als „Lumpensammler“ unterwegs

Während die Firmengründer Karl und Alwine Wenkhaus noch als „Lumpensammler“ in Hamburg von Haustür zu Haustür gingen und Altkleider gegen direkte Bezahlung abgeholt haben, sind heute alle Textil-Sammelfahrzeuge der Firma mit GPS ausgestattet. K.&A. Wenkhaus war zudem bundesweit das erste Textilunternehmen, das jeden Altkleidercontainer mit einem Barcode und die Fahrzeuge mit einemdigitalen Scanner-Wägesystem ausgestattet hat. Diese Technik gewährleistet höchste Transparenz. Der Wege-Zweckverband erhält so eine kilogrammgenaue Dokumentation über die Alttextilmengen. Außerdem können die Standorte genau beurteilt und die Anzahl der Alttextilcontainern jederzeit an den Bedarf angepasst werden.

Das Team von Textil-Recycling K.&A. Wenkhaus sortiert die gesammelten Textilien in Handarbeit sortenrein nach Wolle, Baumwolle, Synthetik und bringt die sortierte Ware in die Recyclingmärkte ein. Putzlappen, Füllstoffe für die Autoindustrie und Dämmstoffe entstehen als Recyclingprodukte. Für gut erhaltene Kleidung hat die Firma einen eigenen Second-Handshop auf dem Betriebsgelände. Der weitaus größte Teil noch tragbarer Kleidung wird weiterverkauft.

Der weltweite Altkleidermarkt unterliegt großen Preisschwankungen. In schlechten Zeiten, bei niedrigen Verkaufspreisen, kann die Alttextilsammlung nicht kostendeckend sein. Stehen „guten Zeiten“ an, sind viele Sammler mit Wäschekörben, Alttextilsäcken oder auch unerlaubt aufgestellten Containern im Einsatz.

Ganz anders beim WZV. Er stellt die Alttextilsammlung langfristig, in guten und in schlechten Zeiten sicher. Als kommunales Unternehmen macht er keine Gewinne, sondern lässt die Einnahmen den Abfallentgelten zugutekommen.