Wege-Zweckverband und Stadtwerke Neumünster kooperieren

Kreis Segeberg. Der Recyclinghof im Wertstoffzentrum der Stadtwerke Neumünster (SWN) im Stadtteil Wittorferfeld wird Teil der Abfallwirtschaft des Kreises Segeberg. Vor wenigen Tagen unterzeichneten der Verbandsvorsteher des Wege-Zweckverbandes der Gemeinden des Kreises Segeberg (WZV), Jens Kretschmer, und der Oberbürgermeister der Stadt Neumünster, Dr. Olaf Tauras, den Vertrag zur interkommunalen Kooperation. Eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Abfallbehandlung und -entsorgung zwischen der kreisfreien Stadt Neumünster und dem Kreis Segeberg gibt es bereits seit 20 Jahren. „Durch diese Kooperation unterstreichen wir die Stadt-Umland-Beziehung, und Neumünster wird als Oberzentrum gestärkt“, betont Oberbürgermeister Tauras.

Ab sofort können Privatpersonen und Gewerbetreibende aus den Gemeinden des Kreises Segeberg offiziell Abfälle und Wertstoffe auf dem Recyclinghof im Wertstoffzentrum im Süden Neumünsters entsorgen und damit längere Wege vermeiden. Der WZV verbessert mit dieser Kooperation das Angebot für seine Kunden. „Wir haben jetzt mit fünf Recyclinghöfen einen regelrechten Recyclinghofverbund. Ich bin gespannt, wie die Kunden rund um Neumünster reagieren werden. Unsere Erwartungen auf dem Recyclinghof Norderstedt, den wir mit der Stadt Norderstedt bereits seit 2005 in Kooperation betreiben, sind bei Weitem übertroffen worden. Hier kommen inzwischen jährlich mehr als 90.000 Kunden“, so WZV-Verbandsvorsteher Kretschmer.

In Planung ist auch eine gemeinsame Anlage zur Vergärung von Grünabfällen

Die SWN Entsorgung GmbH hofft ebenfalls auf mehr Kunden, um so die Auslastung des Recyclinghofes durch die Kooperation noch weiter steigern zu können und wirtschaftlicher zu werden. „Die Stadt Neumünster ist zu klein, um einen solchen Recyclinghof wirtschaftlich betreiben zu können. Insofern bin ich froh, dass wir den Wege-Zweckverband der Gemeinden des Kreises Segeberg mit ins Boot holen konnten“, erklärt Dr. Norbert Bruhn-Lobin, Geschäftsführer der SWN Entsorgung GmbH.

Die jetzt unterzeichnete öffentlich-rechtliche Vereinbarung gilt ab dem 1.Januar und ist nicht befristet. Die Stadt Neumünster und der WZV betreiben den Recyclinghof nun gemeinsam, wobei sie diese Aufgabe auf die gemeinsame Gesellschaft Bio-Abfall-Verwertungsgesellschaft mbH (BAV) übertragen, deren Anteile von beiden zu jeweils 50 Prozent gehalten werden.

Die Zusammenarbeit der Stadt Neumünster mit dem WZV hat eine langjährige Tradition. Seit 1994 liefert der WZV jährlich 17.000 Tonnen Bioabfall an die Bioabfallkompostierungsanlage im SWN-Wertstoffzentrum. Zurzeit ist eine hochmoderne Anlage zur Vergärung von Grün- und Küchenabfällen in Planung, die voraussichtlich 2015 in Betrieb gehen soll.