Die Stadt startet jetzt mit der Baumschenkungsaktion 2014

Norderstedt. Die Herbstblühende Zierkirsche, der vielblütige Apfel oder die thüringische Mehlbeere – bei der Stadt Norderstedt gibt es diese Baumarten umsonst. 15.000 Euro im Jahr stehen im Haushalt der Stadt für die Baumschenkung an ihre Bürger in jedem Jahr bereit. 15.000 Euro, damit die Stadt grüner wird.

Seit 2011 betreibt die Stadt die kostenlose Aufforstung in den Vorgärten ihrer Einwohner. Der Erfolg ist mäßig, aber nicht unerheblich. Uwe Reher vom Amt Nachhaltiges Norderstedt: „2013 wurden von den Bürgern 39 Laubbäume und 145 Obstbäume gewünscht, insgesamt somit 184 Bäume.“ 2012 seien es 70 Laubbäume und 121 Obstbäume, also insgesamt 191 Bäume gewesen. „Der Trend geht eindeutig zum Obstbaum. Irgendwie finden die Leute das schöner als die Laubbäume“, sagt Reher.

Von den in den Vorjahren bereitgestellten 30.000 Euro für die Aktion wurden 2013 nur 12.270,70 Euro verbraucht, 2012 waren es nur 13.500 Euro. „Deswegen haben wir die Summe für die Aktion auf die Hälfte reduziert“, sagt Reher. Auch wenn es mehr Gratisbäume bei der Stadt gibt als Norderstedter, die sich beschenken lassen wollen, so sorgt die Aktion bei jenen, die sich einen Baum gesichert haben, für Begeisterung. „Ein Teil der Empfänger hat zwischenzeitlich Fotos der in ihren Gärten gepflanzten Bäume an die Stadtverwaltung geschickt“, sagt Reher. Und die Aktion strahlt über die Stadtgrenzen hinaus: Es gab vereinzelte Bewerbungen aus Nachbargemeinden und aus Hamburg – die natürlich allesamt eine Absage erhielten.

Denn nur wer Einwohner der Stadt Norderstedt ist, der darf auf seinem Grundstück oder dem seines Vermieters (mit dessen Einwilligung) einen Umsonst-Baum der Stadt pflanzen. Der Beschenkte muss sich verpflichten, ihn dort zu pflanzen und dauerhaft zu pflegen und zu erhalten. Regelmäßiges Zurückschneiden oder Kappen der Äste ist keine Baumpflege, sondern Baumbeschädigung, sagt Reher. „Ein junger Baum muss wachsen dürfen. Wichtig für seine natürliche Entwicklung ist es, dass nach dem fachgerechten Anpflanzen in das Wachstum lediglich im Ausnahmefall eingegriffen wird.“ Korrigiert werden dürfen nur Fehlentwicklungen wie sich kreuzende und aneinander reibende Äste. Für den Besitzer heißt es ansonsten: Den Baum gut gießen und ansonsten in Ruhe lassen.

Damit das auch eingehalten wird, schickt die Stadt nicht etwa Kontrolleure zu den Bürgern, sondern sie setzt auf Vertrauen. Jedoch wird es gerne gesehen, wenn die Bürger Fotos des frisch gepflanzten Baums an die Stadt schicken. Wer den Zuschlag für einen Baum bekommt, kann ihn je nach Wetterlage zwischen Mitte März und Mitte April auf dem Bauhof der Stadt an der Friedrich-Ebert-Straße abholen. Die Bäume werden in einer Größe von maximal zwölf bis 14 Zentimeter Stammumfang geliefert. Die Höhe der Bäume beträgt zwischen drei und vier Metern, das Gewicht samt Wurzelballen 40 bis 70 Kilogramm.

Ein Kombi-Auto reicht allerdings nicht aus, es muss schon ein Anhänger oder ein Transporter mit offener Ladefläche sein. Die Bäume müssen liegend und verzurrt mit Seilen transportiert werden, der Stamm muss dabei mit Polster geschützt werden. „Wir haben in diesem Jahr etwas kleinere Bäume bestellt, weil nicht wenige Bürger mit dem Verladen der Bäume ihre Probleme hatten“, sagt Reher. Die Mitarbeiter des Betriebsamtes stehen aber mit Rat und Tat zur Seite. Zusätzlich gibt es für jeden Baum einen Pfahl und einen Kokosstrick zum Anbinden sowie ein Merkblatt zur fachgerechten Pflanzung.

Der Bürger kann sich seinen Wunschbaum aus einer Arten-Liste aussuchen, die es auf der Homepage der Stadt zu sehen gibt (www.norderstedt.de, Rubrik „Leben und Wohnen“, Stichwortsuche „Baumschenkung“). Zur Auswahl stehen 15 Laubbäume, sechs Apfelsorten und die große schwarze Knorpelkirsche. Bei der Vergabe gilt: Wer zuerst kommt, pflanzt zuerst.

Bewerben können sich Bürger bis Freitag,21. Februar, über die E-Mail Gruenplanung@norderstedt.de oder schriftlich bei der Stadt Norderstedt, Amt Nachhaltiges Norderstedt, Rathausallee 50, 22846 Norderstedt.