Die Feuernacht in Harksheide ist legendär. Seit 25 Jahren lockt sie Kostüm-Fans an

Norderstedt. Durchgeknallte Kostüme, ausgelassene Stimmung, jede Menge Mucke und dazu hoch die Tassen – so lässt sie sich zusammenfassen, die legendärste Party, die Norderstedt zu bieten hat: die Feuernacht in der Sporthalle Harksheide.

Seit nunmehr 25 Jahren gibt diese ganz besondere Faschingsfeier. Sie wird von der freiwilligen Feuerwehr komplett mit ehrenamtlichen Kräften auf die Beine gestellt. Los ging es im Jahr 1988 am zweiten Sonnabend im Februar. Seither ist dieser Termin für Norderstedter Faschings-Freunde gesetzt.

Die Kostüm-Sause ist so beliebt, dass die Karten limitiert sind. 1000 Karten gibt es für jede Party, doch nur 500 werden frei verkauft. Die anderen gehen an fördernde Mitglieder der Feuerwehr und die eigenen Kameraden von Einsatz-, Reserve- und Ehrenabteilung.

„Gemeinsam mit Willi Bornkast habe ich das Fest damals erfunden“, sagt der ehemalige Wehrführer Claus-Dieter Harms. Als Mitglied des Festausschusses hat er alle Feuernächte begleitet. „Die diesjährige Feuernacht wird aber wohl meine letzte sein. Meine Tochter Rieke wird ab dem nächsten Jahr mehr übernehmen.“

Das Feuerwehrhaus wird wieder zum Vorverkaufsplatz

Harms erinnert sich noch gut, wie alles begann: „Wir haben auf dem Platz, auf dem jetzt die Halle am Falkenberg steht, immer ein Sommerfest im großen Zelt gefeiert. Als dann die Bauarbeiten starteten, mussten wir uns etwas neues überlegen.“ Auf Wunsch der Feuerwehr wurde aus dem zunächst als reine Sporthalle geplanten Bau ein vielseitig nutzbares Veranstaltungshaus. Schon nach der ersten Feuernacht war klar: „Das kam gut an, das machen wir wieder“, sagt Harms, der seine letzte Feuernacht zusammen mit dem jetzigen Wehrführer Norbert Scharf und dessen Vertreter Shawn Kleese organisiert.

Bei der 25. Jubiläumsparty am Sonnabend, 8. Februar, wird alles so sein, wie bei den bereits stattgefundenen Festen. Und natürlich wird es wieder den heiß begehrten Kartenvorverkauf geben. Eine Abendkasse gibt es nicht. „Wir hatten früher über Vorverkaufsstellen Karten angeboten. Aber die wurden vorab an Freunde der Betreiber verteilt. Wir wollten es fair gestalten“, sagt Claus-Dieter Harms. Deswegen wird am Sonnabend, 11. Januar, das Feuerwehrhaus an der Stormarnstraße wieder zum Vorverkaufsplatz, sagt Norbert Scharf. Wer zuerst kommt, malt zuerst – Schlangestehen ist angesagt! Etliche Party-Verrückte stehen schon ab dem frühen Morgen vor der Feuerwache, um eine der begehrten Karten zu erhalten: „Im Internet werden hinterher oft Karten zum fünffachen Preis angeboten“, sagt Harms.

Zwei Karten pro Person werden ab 15 Uhr (Einlass 14 Uhr) zum Preis von 20 Euro vergeben. Wer beim Vorverkauf leer ausgeht, kann sich auf eine Liste setzen lassen. Werden Karten zurückgegeben, kommen die Listenplätze an die Reihe.

„Wir haben den Kartenpreis belassen, da wir eine Erhöhung nicht wollten. Die Preise für Getränke sind auch konstant geblieben“, sagt Scharf. Ein Bier (0,3 Liter) kostet nach wie vor zwei Euro an einer der drei Tresen-Felder in der Halle. Auch die Speisen werden zu gleichen Preisen wie in den vergangenen Jahren angeboten. Als Show-Band wird wie im Vorjahr Zack-Zillis für Stimmung sorgen. Wer bis 21 Uhr die Festhalle betritt, bekommt einen „Feuernachtsdollar“ und bekommt das erste Getränk umsonst. Gegen 3 Uhr wird der Kehraus gestartet.

90 aktive Feuerwehrkameraden packen mit ihren Angehörigen an

Von Mittwoch vor der Feuernacht an, wird die Halle vorbereitet. 90 aktive Feuerwehrkameraden packen mit ihren Angehörigen an, unterstützt von den anderen Abteilungen: „120 bis 150 Helfer haben wir jedes Jahr“, sagt Wehrführer Norbert Scharf.

Am Veranstaltungstag wird ein Sicherheitsdienst eingesetzt – und bis Sonntagnachmittag muss wieder alles sauber sein. „Wir übergeben besenrein!“ 50 Feuernacht-Plakate werden über die Stadt verteilt. „Die Gestaltung hatte damals Peter Schmidt übernommen. Wir haben gleich zig Plakate drucken lassen und Jahr für Jahr werden immer nur noch die Daten ausgetauscht. Doch bald sind alle Plakate weg“, sagt Claus-Dieter Harms.

So wird es vielleicht in einem der kommenden Jahre ein neues Plakat geben. Doch eines wird sich auch nach über 25 Jahren „Feuernacht“ nie ändern. „Die Leute wollen bei uns einfach nur feiern“, sagt der ehemalige Wehrführer Claus-Dieter Harms.