Zum Jahreswechsel fordert der Segeberger Kreispräsident auch, dass zentrale Orte und kleinere Dörfer regional zusammenarbeiten

Kreis Segeberg. Vor dem Hintergrund der geplanten Neuordnung des kommunalen Finanzausgleichs warnt Kreispräsident Winfried Zylka davor, die Handlungsfähigkeit der Kreise zu gefährden. Die Kreishaushalte dürften kein „Finanzsteinbruch“ für andere kommunale Aufgaben sein, so der Kreispräsident in seinem Grußwort zum Jahreswechsel.

Winfried Zylka erinnert daran, dass die Kreise wichtige überörtliche Aufgaben wahrnehmen und außerdem viele gesetzlich festgelegte staatliche Aufgaben erfüllen – zum Beispiel Bauaufsicht, Kfz-Zulassungen, Umweltaufsicht und Gesundheitspflege. Neben dem umfassenden Sozial- und Jugendhilfebereich, dessen Leistungen knapp 70 Prozent des Kreishaushaltes ausmachen, sei der Kreis zum Beispiel für die Kreisstraßen, den öffentlichen Personennahverkehr, die Berufsbildungszentren, für Kreisfeuerwehr und Rettungsdienst, Jugendakademie und Kreismusikschule sowie für die Beratungsstellen zuständig. „Unser Gemeinwesen ist darauf angewiesen, dass auch in diesen öffentlichen Bereichen alles zügig und rechtssicher funktioniert.“

Die Altersverschiebung sieht der Kreispräsident als ein zentrale Thema für die Zukunft. Sie bringe erhebliche Veränderungen in Schulen und Kindergärten, im Arbeitsleben, bei der Bereitstellung von Wohnraum, beim öffentlichen Personnennahverkehr und bei der ärztlichen und pflegerischen Versorgung der Bevölkerung mit sich. Dies sei bereits heute besonders im ländlichen Raum zu spüren. Daher ist es nach Ansicht Zylkas notwendig, dass zentrale Orte und kleinere Dörfer regional zusammenarbeiten und sich abstimmen. So könne verhindert werden, dass der ländliche Raum langfristig ausblute. Dafür sei es aber auch erforderlich, dass die Kommunen und Kreise ausreichend Geld für ihre Zukunftsaufgaben erhielten. Die jetzt diskutierte Reform des kommunalen Finanzausgleichs wertet der CDU-Politiker aber im Endeffekt als eine große Verschiebung von Mitteln vom kreisangehörigen Raum in die kreisfreien Städte.

Winfried Zylka sieht aber auch, dass der Kreis Segeberg weiterhin eine hohe Attraktivität genießt. Eine gute Arbeitsmarktlage, ein hochwertiges Bildungs- und Freizeitangebot, eine weitgehend intakte Umwelt und die reizvolle Landschaft, wie auch die Lage in der Metropolregion Hamburg trügen dazu bei, dass nach wie vor mehr Menschen in den Kreis ziehen als ihn verlassen.

Zylka weist darauf hin, dass politische Maßnahmen nur zusammen mit ehrenamtlichem Engagement erfolgreich sind. „Große Teile unseres Gemeinwesens würden ohne diese Leistungen so nicht oder gar nicht funktionieren“, sagt Zylka, der sich bei allen bedankt, die sich neben Beruf und Freizeit in die Pflicht nehmen lassen.