Der Mann an ihrer Seite war der große Unbekannte: Landrätin Jutta Hartwieg trat seit ihrem Amtsantritt vor fast sechs Jahren meistens alleine in Erscheinung.

Kreis Segeberg. Am Tage ihrer Wahl im Jahr 2008 war Wolfgang Peters an ihrer Seite im Kreistagssitzungssaal, seitdem wurde er kaum noch gesehen.

Aber jetzt ist es amtlich: Die 52 Jahre alte Chefin der Kreisverwaltung hat ihrem 65 Jahre alten Lebensgefährten das Jawort gegeben. Beide behalten ihre Namen. Die Landrätin und der selbstständige Kfz-Sachverständige leben bereits seit zwölf Jahren zusammen – zunächst in Hamburg, seit etwa zwei Jahren in Bad Segeberg.

Der standesamtlichen Trauung im kleinen Kreise folgte eine Kaffeetafel in Pronstorf. Aber im Sommer wollen Jutta Hartwieg und Wolfgang Peters ihre Hochzeitsfeier nachholen. Geplant ist dann auch eine Hochzeitsreise. Sie wollen die baltischen Länder bereisen und die kurische Nehrung besuchen.

Ob Jutta Hartwieg dann noch Landrätin ist, kann jetzt noch niemand sagen. Denn am 3. April werden die Karten neu gemischt: Der Kreistag bestimmt an diesem Tag, wer künftig Chefin oder Chef der Kreisverwaltung wird. Fest steht: Jutta Hartwieg hat sich wieder beworben und kann sich der Unterstützung der SPD-Fraktion sicher sein. Beworben hat sich aber auch der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Claus Peter Dieck, der natürlich von seiner Fraktion unterstützt wird. Beide Fraktionen müssen um Mehrheiten werben, wobei die Piratenpartei mit ihren zwei Abgeordneten das Zünglein an der Waage sein kann. Dritter bekannter Bewerber ist Michael Knapp, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Segeberg.

Bis Montag, 6. Januar, läuft die Bewerbungsfrist. Wer Landrat werden will, muss seine Unterlagen beim Kreispräsidenten Winfried Zylka einreichen. Der hält sich bedeckt: „Ich gebe keine Zwischenmeldungen heraus“, sagt der CDU-Politiker, der seit 1990 an der Spitze des Kreistags steht. Nach dem 6. Januar will Zylka verkünden, wie viele Bewerbungen vorliegen und möglicherweise auch, wer die Bewerber sind.

Am 23. Januar treffen sich die Mitglieder des Hauptausschusses, um während einer nicht öffentlichen Sitzung gemeinsam festzulegen, welche Bewerber in die engere Wahl kommen.