Der Tierschutzverein führt das Haus, aber ein neuer Vertragspartner wird gesucht

Henstedt-Ulzburg. Das war die wichtigste Nachricht des Tages: Das Tierheim Henstedt-Ulzburg wird keinen Tag geschlossen. Das kündigte Kaltenkirchens Bürgermeister Hanno Krause während der Versammlung des Zweckverbandes Fundtiere Segeberg-West an. Ob der Tierschutzverein Westerwohld über das nächste Jahr hinaus die Arbeit im Tierheim leisten darf, steht nicht fest.

Zum 30. Juni kommenden Jahres soll es einen neuen Vertrag zwischen dem Zweckverband und einem Betreiber des Tierheims Henstedt-Ulzburg geben. Im kommenden Jahr wird die Tätigkeit deshalb ausgeschrieben. Bis dahin soll es eine Übergangslösung geben: Der Tierschutzverein betreibt das Haus mit Betreuung der Fund- und Abgabetiere aus Norderstedt, Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen, Ellerau sowie den Ämtern Kaltenkirchen-Land und Kisdorf weiter. „Die Vereinsquerelen sind alleine das Problem des Vereins“, sagt Hanno Krause, macht aber gleich eine Einschränkung: „Es sei denn, sie wirken sich auf die Arbeit im Tierheim aus.“

Während der Sitzung hatte der neue Vorstand des Tierschutzvereins Gelegenheit, sich und seine Pläne zu präsentieren. Vor allem war es den Vorstandsmitgliedern Sven Kämmerer (zweiter Vorsitzender) und Britta Nowack (Schriftführerin) wichtig, den Mitgliedern des Zweckverbandes ihren guten Willen deutlich zu machen, im Tierheim fehlerlose Arbeit zu leisten.

„Geben sie uns die Möglichkeit zu zeigen, dass nicht der Verein, sondern der alte Vorstand für das entstandene schlechte Erscheinungsbild verantwortlich ist“, sagte Sven Kämmerer. Britta Nowack sprach von einem vorgefundenen „totalen Chaos“ in der Aktenverwaltung. So habe der alte Vorstand gleich vier Rechtsanwälte beschäftigt. Nowack und Kämmerer kündigten an, dass sie keine rechtlichen Auseinandersetzungen führen wollten. „Wir können schließlich nicht die Hand beißen, die uns füttert.“

Der neue Vorstand rechtfertigte auch die Entlassung von Mitarbeitern, die noch vom alten Vorstand eingestellt worden waren. „Uns ist von diesen Mitarbeitern sofort Misstrauen entgegengebracht worden“, sagte Sven Kämmerer. Er und seine Vorstandskollegin gaben sich optimistisch: „Wir sind stark genug und haben die erforderlichen Kenntnisse, deshalb werden wir uns erneut um das Betreiben des Tierheims bewerben.“ Zeuge der Vorträge war der abberufene stellvertretende Vorsitzende und stellvertretende Tierheimleiter, Timo Haupt, der während der Sitzung jedoch nicht zu Wort kam.

Der Zweckverband steckt in einem Dilemma: Einerseits wurde die fristlose Kündigung gegen den Tierschutzverein nicht zurückgenommen, andererseits wird nach einer Übergangslösung unter Mithilfe des Vereins gestrebt. „Wir müssen uns mit dem Verein unterhalten, wie es bis zum 30. Juni weitergehen soll“, sagte Verbandsvorsteher Hanno Krause.