Von der Hausfrauenfront berichtet Bibi Maaß

Jetzt tritt die Weihnachts-Hetze in ihre entscheidende Phase. Um einem Nervenzusammenbruch vorzubeugen, setze ich auf eine To-do-Liste. Das Problem: Sie ist so lang, dass sie kaum auf eine Klopapier-Rolle passt. Die Betten müssen frisch bezogen und die Fenster geputzt werden. Drei bis vier kleine Geschenke sind noch zu besorgen – nur vorsorglich, falls ich einen Lieben vergessen haben sollte. Außerdem muss ich den Weihnachtsbaumständer suchen und – ganz wichtig – die Lichterkette auf Funktionalität prüfen, damit ich nicht, wie vor zwei Jahren (Heiligabend fiel auf einen Sonntag), vor einem dunklen Baum sitze.

Ach ja, Geschenkpapier und Kerzen muss ich noch besorgen, Karten schreiben und verschicken, die Weingläser polieren und die Weihnachtstischdecke bügeln. Ich hatte sie vergangenes Jahr knittrig im Schrank verstaut. Außerdem muss die lange Einkaufsliste für das Festessen abgearbeitet, dazu der große Bräter gesucht, die Gans gefüllt, die Kartoffeln geschält und der Backofen geschrubbt werden.

Ja, und einen Tannenbaum haben wir ja auch noch nicht. Wo hab ich eigentlich den Baumschmuck versteckt? Ach Gott, ich glaub mein Mann will das gute weiße Hemd anziehen, ist das eigentlich schon gewaschen? Ich sehe es schon kommen: Erst in der Nacht vor Heiligabend werden die Geschenke verpackt. Da grüßt mich alljährlich das Murmeltier, wenn ich hektisch mit den klebrigen Preisschildern kämpfe, mir das Tesa ausgeht und ich beim Durchzählen der Geschenke feststelle, dass ich für ein Kind ein Geschenk zu viel besorgt habe. Gut, dann werden die Handschuhe eben erst zu Ostern verschenkt. Auch Muttern ist nicht perfekt!