Henstedt-Ulzburgs Politiker wollen einen neuen Träger. Das jetzige Team darf sich nicht bewerben

Henstedt-Ulzburg. Das Kapitel offene Kinder- und Jugendarbeit wird von der Gemeinde geschlossen. Künftig soll sich ein freier Träger um diese Aufgabe kümmern. Diesen Beschluss fasste die Gemeindevertretung mit den Stimmen von SPD, WHU, BfB und FDP. Ein neuer Träger wird jetzt gesucht, die bisherige Leitung darf sich nicht bewerben. Die CDU stimmte gegen den Antrag.

Zu geringe Besucherzahlen, zu wenig Aktivitäten, ein zu geringer Bekanntheitsgrad – das sind die Vorwürfe, die viele Politiker gegen die jetzige Leitung der Jugendforen Tonne und Rhen richten. Auch ein neues Konzept und eine verbesserte Öffentlichkeitsarbeit überzeugten die Politiker von SPD, WHU, BfB und FDP nicht. Die Gemeindeverwaltung und die CDU kämpften vergebens um den Verbleib der jetzigen Mannschaft unter der Leitung von Claudia Beyer. Ihre Kritiker verweisen auf die Erfolge der offenen Kinder- und Jugendarbeit in anderen Orten. Vor allem in Kaltenkirchen.

400.000 Euro gibt die Gemeinde Henstedt-Ulzburg jährlich für die Arbeit in den Jugendforen aus. „Wir müssen sehen, was die Bewerber für diese Summe bieten können“, sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Horst Ostwald während der Gemeindevertretersitzung. „Wir gehen davon aus, dass wir bestimmt jemanden finden werden.“ CDU-Vertreterin Margitta Neumann bemängelte einen ihrer Ansicht nach unfairen Umgang mit den Mitarbeitern: „Es ist die Frage, ob ein neuer Träger bessere Ergebnisse bringt.“

Das sind die Fakten: Freie Träger, die in Frage kommen, sollen per Informationsschreiben, Presse und Gemeindehomepage im Januar über die Suche informiert werden. Wer Interesse hat, muss sich bis zum 15. März bewerben, eine Entscheidung über den künftigen Träger soll während der Sitzung des Kinder- und Jugendausschusses am 2.Juni fallen. Am 1. September soll die Übergabe stattfinden. Festgelegt wurde von den Gemeindepolitikern, dass beide Jugendforen im Ort bestehen bleiben sollen. Ursprünglich war angestrebt worden, das Jugendforum Rhen auf dem Gelände der Gemeinschaftsschule zu schließen. Die Mitarbeiter sollen von der Gemeinde weiterbeschäftigt werden.

Die Gemeindepolitiker gehen davon aus, dass die jetzige Mannschaft der beiden Jugendforen unter der Leitung von Claudia Beyer ihre Arbeit bis zum Ende fortführt. Die Mitarbeiter müssten auch den Sommerferienpass erstellen. „Wir haben Vertrauen in die Arbeit der Mitarbeiter und der Verwaltung, dass dieses gut gelingt und neben dem normalen Programm auch beliebte Aktionen wie der Ferienpass in diesem Jahr wieder angeboten werden“, so SPD-Gemeindevertreter Christian Schäfer. „Unter diesen neuen Bedingungen so weiterzuarbeiten und für eine gute Übergabe zu sorgen, verdient Anerkennung.“