Bad Bramstedter Stadtparlament fordert auf der AKN-Strecke schnelle und moderne Bahnen

Bad Bramstedt. Einstimmig hat sich die Bramstedter Stadtverordnetenversammlung in einer Resolution für eine bessere Anbindung der Stadt ans Netz der Eisenbahn ausgesprochen. Anlass ist die Präsentation der Kosten-Nutzen-Rechnung für eine elektrisch betriebene S-Bahn von Hamburg nach Kaltenkirchen, die nach Berechnungen der Gutachter positiv ausfällt. „Bad Bramstedt darf bei der Modernisierung der AKN-Trasse zwischen Hamburg und Neumünster nicht abgehängt werden“, heißt es in der Resolution.

Die Bramstedter fürchten, dass die AKN-Strecke nördlich von Kaltenkirchen über Bad Bramstedt nach Neumünster eingleisig bleibt und ohne Elektrifizierung auskommen muss, die für eine Verlängerung der S-Bahn zwingend erforderlich wäre. Die AKN-Trasse in Richtung Süden ist bereits zu fast 100 Prozent zweigleisig ausgebaut. Damit ist eine wichtige Voraussetzung für den S-Bahnbetrieb geschaffen.

Die Kosten-Nutzen-Analyse sowie sämtliche Planungs- und Kalkulationsunterlagen sollten auch den Kommunen zur Verfügung gestellt werden, um mehr Transparenz zu schaffen. Außerdem fordert die Stadtverordnetenversammlung den Einsatz moderner Fahrzeuge, bis die Strecke elektrifiziert wird. Auch an die ferne Zukunft haben die Autoren gedacht: Sollten einen Tages die Pläne für eine direkte Bahnverbindung von Kiel zum Hamburger Flughafen („Schienenflieger“) reaktiviert werden, sollte Bad Bramstedt einen Haltepunkt erhalten.

Ebenfalls einstimmig votierten die Stadtverordneten in einer Resolution gegen Erkundungen eines Unternehmens, das prüfen will, ob die Region für das sogenannte Fracking geeignet ist. Dabei handelt es sich um eine umstrittene Methode, Öl und Gas mit Hilfe von Gesteinsdurchbrüchen und Chemikalien zu fördern. Kritiker fürchten Gefahren für das Trinkwasser.

Wie berichtet, hat das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie die Erkundungen im „Erlaubnisfeld Bramstedt“ genehmigt. In der Resolution fordert die Stadt den Bund und die Landesregierung auf, die Kommunen und Bürger bereits vor der Erteilung von Genehmigungen zu beteiligen. „Der Wasserschutz muss höchste Priorität behalten“, heißt es in dem Beschluss. Außerdem müsse sichergestellt werden, dass Schäden von den Unternehmen getragen werden. Grundsätzlich müsse Fracking in jeder Form so lange verboten bleiben, bis ein wissenschaftlicher und technischer Stand erreicht sei, der Gefahren durch diese Technik sicher ausschließe.

Mit einer dritten – ebenfalls einstimmig beschlossenen – Resolution unterstützt die Stadtverordnetenversammlung Pläne für eine Änderung des Finanzausgleichs, die besonders den Städten zugutekommen wird. „Die Reform ist überfällig“, steht in dem Schreiben. Mittelfristig werde die Stadt nicht mehr auf finanzielle Hilfen des Landes (Fehlbedarfszuweisungen) angewiesen sein.