Für die Maler und Lackierer im Kreis Segeberg ist eine „kräftige Lohnerhöhung“ überfällig.

Kreis Segeberg . Das fordert die IG BAU Holstein. „Auf dem Bau gehören die Maler zum ‚Lohn-Schlusslicht’. Sie verdienen in der Stunde knapp 2,90 Euro weniger als etwa ein Maurer. Am Ende des Tages geht ein Malergeselle so mit gut 23 Euro weniger in der Tasche nach Hause als sein Kollege, der auf der gleichen Baustelle gearbeitet hat“, sagt Uwe Hahn.

Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Holstein wirft den Arbeitgebern vor, ausgebildete Maler „als Billigheimer auf den Bau zu schicken“. Gleichzeitig schalteten sie bei den laufenden Tarifverhandlungen auf stur: „Erst lassen die Arbeitgeber die Verhandlungen platzen. Jetzt haben sie ein neues Treffen im Dezember kurzerhand abgesagt“, so Hahn. Die Arbeitgeberseite versuche offensichtlich, auf Zeit zu spielen.

Grund seien „hausgemachte Streitigkeiten im Arbeitgeberlager“. Viele Malerchefs hätten noch nicht verstanden, dass es bereits „Spitz auf Knopf“ um das Maler- und Lackiererhandwerk stehe. „Der Fachkräftemangel auf dem Bau hat bei den Malern längst die Dimension eines ‚Fachkräftelochs’ erreicht. Denn Malergesellen haben seit Langem die Nase gestrichen voll, wenn es um ihre Bezahlung geht“, so der IG BAU-Bezirksvorsitzende. Viele hätten dem Handwerk deshalb schon den Rücken gekehrt. In ganz Schleswig-Holstein gibt es nach Angaben der IG BAU derzeit mehr als 5.000 Beschäftigte im Maler- und Lackiererhandwerk.