Geschäftsführer will jetzt mit der Stadtverwaltung über die zusammengestrichenen Pläne beraten

Kaltenkirchen. Dodenhof-Geschäftsführer Berndt Chylla macht aus seinem Frust keinen Hehl. „Sehr enttäuscht“ sei er über die Entscheidung der Landesregierung in Kiel, die Erweiterungspläne für das Möbel- und Modehaus an der Autobahn7 in Kaltenkirchen einerseits zu genehmigen, andererseits deutlich zusammenzustreichen. Lediglich eine Erweiterung um 5400 Quadratmeter für Möbel und 1100 Quadratmeter für Mode hält die Landesplanungsbehörde für zulässig. In ersten Entwürfen wollte Dodenhof um 19.000 Quadratmeter wachsen, in einer abgespeckten Version war noch von 12.200 Quadratmetern die Rede.

„Wir sind grundsätzlich dankbar, dass uns die Landesregierung den Weg über das Zielabweichungsverfahren zur Realisierung unserer Erweiterungspläne ermöglicht hat“, sagte Chylla. Nur mit dem Ergebnis ist er nicht zufrieden.

Das Zielabweichungsverfahren war erforderlich, weil die Pläne des Unternehmens von den rechtlich verbindlichen Planungsvorgaben des Landes abweichen. Das Okay für 6500 Quadratmeter sind quasi eine Ausnahmegenehmigung. Da der Bescheid der Landesregierung mit dem offiziellen Ergebnis aus dem Zielabweichungsverfahren erst im Januar 2014 zugestellt werd, kann das Unternehmen zum jetzigen Zeitpunkt keine Details nennen.

„Sobald der offizielle Bescheid vorliegt, werden wir uns mit der Stadtverwaltung Kaltenkirchen über die weiteren Verfahrensschritte abstimmen“, sagte Chylla.

Kaltenkirchens Bürgermeister Hanno Krause, der die Erweiterung ausdrücklich befürwortet, spricht von einem annehmbaren Kompromiss, der jetzt mit der Stadtvertretung besprochen werde. Auch dort herrschte unisono Zustimmung zu dem Projekt. „Dennoch ist es nicht das, was wir beantragt haben“, sagte Krause. Dodenhof müsse in angemessenem Umfang mit der Konkurrenz wachsen können. „Und private Investitionen im strukturschwachen Land Schleswig-Holstein zu verhindern, halte ich ohnehin für falsch“, sagte der Bürgermeister. „Es hängen ja schließlich im Fall Dodenhof auch rund 700 Arbeitsplätze daran.“ Gleichzeitig liege in Kaltenkirchen die Arbeitslosenquote bei 7,5 Prozent. Sollte die Stadtvertreter zustimmen, werde die Verwaltung die auf 6500 Quadratmeter stark reduzierte Erweiterungsfläche in die weitere Planung übernehmen.

Außer der Erweiterung der Filiale an der Autobahn7 plant Dodenhof außerdem die Eröffnung eines Geschäfts im neuen Kaltenkirchener Bahnhofsviertel. Der Ableger, der etwa 1000 Quadratmeter umfassen werde, soll allerdings nicht den Namen Dodenhof tragen, um Verwechslungen zu vermeiden. Über das Projekt verhandelt Dodenhof mit dem Investor Ferox.

Außerdem könnte am Dodenhof-Gelände an der Autobahn eine Filiale von McDonald’s entstehen. Wie berichtet, ist außerdem der Bau einer Burger King-Filiale im Bahnhofsviertel geplant.