Tausende Menschen besuchten am Wochenende die Weihnachtsmärkte im Feuerwehrmuseum und am Schmuggelstieg

Norderstedt. Emil weiß genau, worauf es in diesem Augenblick ankommt. Konzentriert spult der Dreijährige die Sätze ab, die er eigentlich für den Heiligen Abend gelernt hat. Das klappt bis auf einige kleine Aussetzer sehr ordentlich, sodass der Weihnachtsmann zufrieden in den Beutel mit den kleinen Geschenken langt. Emil ist mit der Süßigkeit zufrieden, möchte aber noch eines klarstellen. Zu einem Weihnachtsfest gehört Schnee. Damit das jeder versteht, stampft er einmal kräftig mit dem Stiefel auf den Boden. Dann stürzt er sich mit seinem Vater in das Getümmel des Weihnachtsmarkts.

„Das Ambiente ist toll“, sagt Marli Beyer, die Weihnachtsdeko verkauft

Knecht Ruprecht alias Moritz Schmuckala hat am Wochenende viele Wünsche und Gedichte gehört. Unermüdlich stand er am Eingang des Weihnachtsmarkts im Norderstedter Feuerwehrmuseum und erfreute die jüngsten Besucher. Über den Andrang konnten er und die Veranstalter nicht beklagen: Der erste Weihnachtsmarkt im Museum war gut besucht, zuweilen waren keine Parkplätze zu bekommen.

„Das Ambiente ist toll“, sagt Marli Beyer, die in einer kleinen Holzbude selbst gebastelte Weihnachtsdeko verkauft. Die Veranstaltung sei gut organisiert und biete den Besuchern ein besseres Angebot als viele andere Weihnachtsmärkte. Nur mit dem Wetter ist die Hamburgerin nicht zufrieden. Grau und feucht – das passt nicht zur Adventsstimmung. Darüber sind sich Marli Beyer und Emil einig.

Über beste Besucherzahlen freuen sich auch die Veranstalter des Weihnachtsmarkts am Schmuggelstieg. Zeitweise gab es in der beschaulichen Budenstadt kaum ein Durchkommen. Die Besucher wärmten sich an einer Feuerstelle und stürmten die Buden mit den Weihnachtsmarktklassikern: Glühwein und Bratwurst. Simon Bahr langt pausenlos mit der Zange Thüringer und Krakauer vom Rost, packt Brot dazu und sagt „Drei Euro bitte!“ Wie viele Würste und Nackensteaks sie an einem Nachmittag auf der Holzkohle brutzeln lassen, wissen sie erst beim Kassensturz. „Ein paar 100 werden es sein“, sagt Bahr und schnappt sich die nächste Krakauer: „Drei Euro bitte!“

Befürchtungen der Organisatoren, der Markt am Feuerwehrmuseum könnte den Andrang am Schmuggelstieg schmälern, bewahrheiteten sich nicht. Mehr Besucher als am späten Sonnabendnachmittag hätte die kleine Meile nicht verkraftet.

Die Norderstedter Feuerwehr erteilte strenge Auflagen

Andere Befürchtungen waren dagegen ganz real: Am Sonntag erteilte die Norderstedter Feuerwehr strenge Auflagen für die Benutzung des großen Feuerkorbs am Bühnenzelt. Am Sonnabend hatten nur wenige Meter entfernt Kinder in einem großen Heuhaufen gespielt oder sich mit ihren Eltern auf den Ballen ausgeruht, während aus dem Flammen des Korbs pausenlos Funken stoben. „Suboptimal“, sagt Gemeindewehrfüher Niels Ole Jaap. Die Feuerwehr ordnete an, das Feuer bei Wind zu löschen und Feuerlöscher bereitzuhalten.