Erneut geht ein Vorratslager in Flammen auf. Mehr als 100 Feuerwehrleute waren stundenlang in Mözen im Einsatz

Kreis Segeberg. Um halb vier Uhr in der Nacht heulten am Sonntag die Sirenen, erst am Nachmittag konnten die letzten der knapp 100 Einsatzkräfte den Brandort verlassen. Ein Feuer auf einem mehrere hundert Quadratmeter großen Strohlagerplatz eines Bauernhofes am Ortsrand von Mözen hielt mehr als zwölf Stunden ein Großaufgebot der Feuerwehr auf Trab. Rund 3000 Strohballen brannten.

Starker Regen, der den Boden aufgeweicht hatte, und reichlich Qualm erschwerten die Löscharbeiten. Dennoch sagte Einsatzleiter Claus Hebbel: „Wir haben riesiges Glück gehabt!“. Als die ersten Wehren eintrafen, war die Hitzeentwicklung zwar enorm, aber der Wind drückte die massive Qualmentwicklung auf die Felder und nicht in Richtung der Wohnhäuser.

So gelang es den Einsatzkräften, mit Löschwasser die beiden nächstgelegenen Gebäude, einen offenen Kuhstall und einen geschlossenen Jungtierstall, vor dem Feuer und der Hitze zu schützen. Wäre der Wind aus der entgegengesetzten Richtung gekommen, hätte es für den großen Viehbestand im offenen Stall kaum eine Chance auf Rettung gegeben. Die Tiere wären wahrscheinlich in den dichten Rauchschwaden verendet.

Der stundenlange Einsatz stellte die Kräfte der ehrenamtlichen Löschmannschaften auf eine harte Probe: Schlauchleitungen von mehreren Kilometern Länge mussten durch den ganzen Ort gelegt werden, um genügend Wasser an den Brandort zu schaffen. Immer wieder loderten meterhohe Flammen auf. Ein Radlader wurde angefordert, um das Stroh auseinanderzuziehen, damit es besser abgelöscht werden konnte. Alle Einsatzkräfte in der Nähe des Brandherds konnten wegen des Rauchs nur mit schwerem Atemschutz arbeiten.

Einziger Trost für den betroffenen Landwirt: Es war ein gutes Jahr für Stroh, es ist in angemessener Qualität und ausreichender Menge auf dem Markt. Die Kriminalpolizei Bad Segeberg begann noch in der Nacht mit ersten Ermittlungen zur Brandursache. Brandstiftung kann nicht ausgeschlossen werden.

Erst vor wenigen Wochen waren in Norderstedt 1500 Strohballen in Flammen aufgegangen. Ein Brandstifter hatte frühmorgens am 26. November das Feuer auf dem Reiterhof Nordpol an der Poppenbütteler Straße gelegt. 70 Feuerwehrleute und das Technische Hilfswerk (THW) waren im Einsatz. Der Schaden beläuft sich auf etwa 75.000 Euro. Reiterhof-Chef Heiko Bade muss große Mengen Stroh für die Tiere nachkaufen.

Der Brandstifter ist bislang nicht gefasst. Bade hat eine Belohnung von 5000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Festnahme des Täters führen. „Ich will einfach nicht hinnehmen, dass da jemand Strohballen angezündet und einen Schaden von 75.000 Euro angerichtet hat“, sagte er dem Abendblatt. Dass sich die mit Plastikfolien bedeckten Ballen selbst entzündet haben, schließen auch die Ermittler der Norderstedter Kriminalpolizei aus.

Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 040/528060 entgegen.