500 Männer, Frauen und Kinder kamen zur ersten Zipfelmützen-Nacht. Sie ließen es ruhig angehen und stärkten sich an den Ständen

Norderstedt. Nach dem harten Training mal ganz entspannt auslaufen, klönen, trinken und essen – unter diesem Motto hatten sich „Rudolphs Schwestern“ rote Hörner auf den Kopf gesetzt. Sie spannten das schwarze Seil und zogen an, der Schlitten mit dem einzigen Mann in der Gruppe der weiblichen „Rentiere“ setzte sich in Bewegung. Die Sportlerinnen von der Handballgemeinschaft Norderstedt ließen es ruhig angehen, hatten ihren Schlitten mit allerlei Leckereien bepackt und die Trinkbecher am Band um den Hals.

Gemütlichkeit und Gemeinschaft, das waren die Stichworte für ein Ereignis, das rund 500 Männer, Frauen und Kinder auf die Beine gebracht hatte. Sie alle machten mit bei der ersten Zipfelmützen-Nacht im Norderstedter Stadtpark. „Es muss ja nicht immer Sport sein“, hatte Ruud Swaen, Manager des Arriba-Bades, gesagt, als Organisatorin Dagmar Buschbeck mit ihm über den vorweihnachtlichen Lauf sprach. Im Nachhinein hatte er recht, sagt die Organisatorin. Nicht nur Jogger hatten sich angemeldet, sondern auch mehr als 200 Spaziergänger.

Viele hatten nicht nur die obligatorische rote Zipfelmütze auf dem Kopf, sondern waren mit weißem Bart und rotem Mantel komplett ins Weihnachtsmann-Kostüm geschlüpft. 50 von ihnen tauchten so rechtzeitig am Startplatz hinter dem Arriba-Strandbad auf, dass Enrique Johnson, Leiter des Rewe-Marktes an der Ulzburger Straße, seine Wette verlor und einen Scheck im Wert von 500 Euro an Manfred Thurau vom SOS-Kinderdorf Harksheide übergab.

„Ich mache aus Spaß mit“, sagte Kirstin Sommer. Die geübte Joggerin, die unter ihrem weißen Bart kaum noch zu erkennen war, ließ es diesmal genauso ruhig angehen wie die 15 Männer und Frauen vom TuS Holstein Quickborn, von der SG Wasserratten und vom Lauftreff Quickborn/Ellerau. „Das ist doch mal was ganz anderes als das übliche Joggen“, sagte René Croissier. Aus der Flut der roten Mäntel ragten Christina Fraga und ihre Tochter Marcelina heraus. „Wir lesen gerade ,Marias kleiner Esel’ und haben uns entsprechend verkleidet“, sagte die Mutter. Den Organisatoren gefielen die Eselköpfe vor dem Bauch und die restliche Verkleidung so gut, dass sie Mutter und Tochter den Preis für das beste Kostüm verliehen.

Erst die Läufer, dann Walker und Spaziergänger – so starteten die Zipfelmützenmänner und -frauen auf die Strecke, die an mehreren Stationen die Chance bot zu stoppen, innezuhalten, den Kalorienverlust durch Kekse und den Flüssigkeitsverlust durch Glühwein auszugleichen. Tee, Schmalzbrote und Stollen gab es auch, dazu Musik von den Copp-Sounds, dem Chor der Horst-Embacher-Schule und der Bläsergruppe des Musikvereins. Hinterher konnten sich Läufer und Spaziergänger mit einem heißen Cocktail aufwärmen und am Arriba-Strandbad noch Gegrilltes zu sich nehmen.

„Nach anfänglichen Schwierigkeiten, als die Fackeln am Weg wegen der Feuchtigkeit nicht richtig brennen wollten, klappte alles gut“, sagt Dagmar Buschbeck. Gibt es eine zweite Auflage? „Grundsätzlich ja. Aber wir müssen sehen, ob alle Sponsoren und die Musiker wieder mitspielen. Viel hängt natürlich auch vom Wetter ab“, sagt die Organisatorin.