Er nahm nur das Edelste und Teuerste: Parfum im Wert von mehr als tausend Euro soll sich der Angeklagte Mirsoev R., 41, aus Wismar Anfang Juni dieses Jahres im Norderstedter Herold-Center bei Douglas unter die Jacke gestopft haben.

Norderstedt.

Vor dem Amtsgericht in Norderstedt macht der Angeklagte, dessen Aussage von einer Dolmetscherin aus dem Russischen übersetzt wird, nicht die Mühe, die Tat abzustreiten. Das wäre allerdings auch zwecklos, da ihn der Ladendetektiv auf frischer Tat ertappte.

Christian L., 26, beobachtete auf dem Monitor seiner Überwachungskamera eine Frau, die Parfumflaschen aus den Regalen nahm und nicht zurückstellte. Im Geschäft selbst sah der Detektiv, dass die Flaschen unter der Kleidung des Angeklagten verschwanden. Er bat ihn zu sich ins Büro, wo der 41-Jährige auch sofort den Betrug zugab. Die Begleiterin, nach Auskunft des Angeklagten eine Frau namens Olga, deren Nachnamen er nicht kennt, konnte sich aus dem Staub machen.

Die Frau habe er in der Hamburger Drogenszene kennengelernt, berichtet der Angeklagte. Beide seien damals heroinabhängig gewesen und hätten Geld für Drogen gebraucht. Jetzt sei er nach einer Therapie geheilt, beteuert der Angeklagte mehrmals. Seit 15 Jahren hält er sich mit Unterbrechungen in Deutschland auf, hat Asyl beantragt, aber beruflich nie Fuß gefasst. Wegen Diebstahls steht der Russe nun zum dritten Mal vor Gericht, aber damit sei jetzt Schluss, da er nicht mehr drogenabhängig sei, betont der Angeklagte.

Der Wert des Stehlgutes sei zwar hoch, aber positiv vermerkt Richter Jan Buchert die Tatsache, dass die Ware unbeschadet zum Geschäft zurückgelangte. Das Urteil lautet: 700 Euro Geldstrafe, zahlbar in monatlichen Raten in Höhe von 20 Euro.