1150 Tonnen Salz, 61 Mitarbeiter, 14 Räumfahrzeuge: Norderstedts Betriebsamt wappnet sich für den Winterdienst 2013

Norderstedt. Eis und Schnee haben gegen diesen Salzberg keine Chance. In einer Halle auf dem Gelände des Bauhofes des Norderstedter Betriebsamtes an der Friedrich-Ebert-Straße liegen über 1150 Tonnen des weißen Minerals. Mehr als genug, um einen harten Winter auf den Straßen und auf den Gehwegen der Stadt Norderstedt zu beherrschen. „Im brutal harten Winter 2009/2010 haben wir 1300 Tonnen verbraucht. Letztes Jahr waren es bei 42Einsätzen etwa 1000 Tonnen Salz. Also sind wir ganz gut aufgestellt für das, was uns in diesem Winter erwartet“, sagt Joachim Krüger, der Leiter des Norderstedter Bauhofes.

Das bewährte Team des Betriebsamtes für den Winterdienst steht. 61Mitarbeiter sind für den Schichtdienst rund um die Uhr bereit. 24 davon sind als Handtouren unterwegs. Sie räumen Schnee und Eis dort, wo es besonders wichtig ist, auf Kreuzungen, an Bushaltestellen oder anderen neuralgischen Punkten. Insgesamt sieben Lastwagen mit Streueinrichtung und Schneeschiebern stehen bereit, um auf den mehr als 245 Kilometern Strecke im Stadtgebiet die gut 80 Hauptverkehrsstraßen zu räumen. Dafür benötigen die Männer etwa sechs Stunden.

Zusätzlich stehen für den Einsatz auf den Norderstedter Geh- und Radwegen sieben sogenannte Tremos auf dem Bauhof bereit, kleine Räum- und Streufahrzeuge für den flexiblen Einsatz abseits der Straße. 14 Leute sind mit der Bedienung dieser Räumer beschäftigt. „Außerdem haben wir wieder unsere beiden Eiswächter im Einsatz, die uns rechtzeitig den Einsatzbefehl geben, wenn Schneefelder oder Eisregen im Anmarsch sind“, sagt Krüger.

Vor besondere Herausforderungen stellt die Eis- und Schneeräumer der neue Verkehrsknoten am Ochsenzoll. „Den Kreisel und den Tunnel zu räumen, erfordert einen ganz schönen Zeitaufwand“, sagt Krüger. Zu viel Zeitaufwand, wie das Betriebsamt feststellte. Die vielen Zu- und Abfahrten, den Kreisel und die Tunnelzufahrten abzufahren, das sei mit den schweren Räumlastern ein ganz schönes Gekurve. Also hat sich das Betriebsamt Norderstedt mit der Autobahnmeisterei Neumünster kurzgeschlossen. Die sind für die Räumung des Autobahnzubringers Schleswig-Holstein-Straße zuständig und haben sich nun bereit erklärt, die Hälfte der Fahrbahnen am Kreisel frei zu halten. Den Rest machen die Norderstedter. Eine enorme Zeitersparnis für das Betriebsamt.

Der Einsatz von Salz im Winterdienst in Norderstedt hat dem Betriebsamt im Laufe des Jahres Kritik eingebracht. Nämlich dann, als sich an den Bäumen im Stadtgebiet die Folgen des Einsatzes zeigten. Viele Blätter der Bäume blieben selbst im Frühjahr braun. Das Salz hatte den Bäumen zu stark zugesetzt und sie krank gemacht. Besonders schlimm hatte es die Bäume an der Oadby-and-Wigston-Straße erwischt. „Dort laufen die Abwässer von Fahrbahn und Radweg in einen Grünstreifen auf dem die Bäume stehen“, sagt Krüger. In diesem Jahr will das Betriebsamt alles dafür tun, dass die Bäume so wenig wie möglich vom Salz angegriffen werden. Zum einen sollen die Bäume mit Kunststoffmanschetten am Stamm geschützt werden. „Außerdem werden wir mit Mulch und Kalk an den Baumscheiben versuchen, das Abwasser aufzusaugen“, sagt Krüger.

Die Streufahrzeuge würden jetzt viel effektiver und sparsamer mit Salz arbeiten. „Wir können das bis auf fünfeinhalb Gramm pro Quadratmeter Straße herunter regeln. Das ist dann ein Teelöffel voll für die Fläche“, sagt Krüger. Der würde allerdings nur bei Raureif die gewünschte Wirkung erzielen. Sobald die Eisschicht eine gewisse Stärke erreiche, müsse mehr als ein Teelöffel Salz her. Zwischen zehn (normale Lage) und 20 Gramm (Eisregen) seien es in der Regel, so Krüger. Zusätzlich wird das Betriebsamt in diesem Winter Sole-Sprüher ausprobieren, die eine Salzlauge mit einer Konzentration von 22 Prozent Salz verteilen und Geh- und Radwege bis Minus 6 Grad eisfrei halten können. Die Bürger der Stadt Norderstedt ruft Joachim Krüger zur Unterstützung des Winterdienstes auf. Er erinnert daran, wie wichtig es ist, dass die Bürger vor ihren Grundstücken den geräumten Schnee am Bordsteinrand aufhäufen. „Bitte nicht auf die gerade geräumte Straße werfen. Wenn an der Bordsteinkante der Haufen ist, können wir mit den Räumfahrzeugen dagegen arbeiten. Dadurch wird auch verhindert, dass wir Schnee von der Straße auf den Gehweg schieben“, sagt Krüger. Ebenfalls darauf geachtet werden sollte, dass Mülltonnen den Räumfahrzeugen bei der Arbeit auf den Geh- und Radwegen nicht den Weg versperren.

„Unsere Jungs sind jetzt wieder von montags, 8 Uhr, bis montags, 8 Uhr, im Einsatz, im Zweischichtdienst von maximal elf Stunden Länge“, sagt Krüger. Die meisten der Kollegen stünden in ständiger Bereitschaft. Und darüber beschwere sich niemand. „Jeder, der im Einsatz ist, würde sich im Notfall die Unterstützung der Kollegen wünschen. Deswegen ist es für viele selbstverständlich, im Winter einsatzbereit zu sein“, sagt der Leiter des Norderstedter Bauhofes.

„Alle sind füreinander da. Da ist echte Kollegialität auf dem Bauhof zu spüren. Und das macht richtig Spaß.“