Kinder und Jugendlichen sorgten dafür, dass der Ausstoß von CO2 im vergangenen Jahr um 46 Tonnen verringert werden konnte

Norderstedt. Auch kleine Leute können mit vereinten Kräften Großes erreichen. Das haben jetzt wieder die Kinder und Jugendlichen aus 22 Schulen, fünf Kindertagesstätten und aus einem Hort in der Stadt Norderstedt unter Beweis gestellt. Durch vorbildliches Verhalten schafften es die Mädchen und Jungen im vorigen Jahr, in Norderstedt den Ausstoß von CO2 um 46 Tonnen zu verringern. Damit leisten die Kinder und Jugendlichen nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, stocken damit auch ihre Klassenkasse auf, gibt es doch Erfolgsprämien fürs Energiesparen. Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote überreichte Vertretern von Schulen und Kindergärten jetzt Schecks im Rathaus. Fast 25.000 Euro zahlt Norderstedt an die Einrichtungen zurück, die im Vorjahr Energiekosten in Höhe von fast 50.000 Euro eingespart hatten.

„Ihr seid ein Vorbild für viele andere Schulen und Kindergärten in Schleswig-Holstein“, sagte der Oberbürgermeister während der Preisverleihung im Ratssaal. Die Kinder zu motivieren und für den Klima- und Umweltschutz zu begeistern, das gehöre zum Erfolgsrezept des Projekts „Energiesparen an Schulen“. Die Aktion läuft in Norderstedt bereits seit 17 Jahren. Grote rechnete vor, dass seitdem dank des großen Engagements der Kita-Kinder und Schüler sowie deren Lehrer und Betreuer mehr als 3800 Tonnen CO2 vermieden und annähernd 950.000 Euro Energiekosten gespart worden seien: „Und das vielfach nur durch ein verändertes Verhalten. Durch ‚ Licht aus‘ und durch ‚Tür zu‘.“

Mehr als 350.000 Euro des von der Stadt eingesparten Geldes floss seit dem Beginn des Projekts direkt an Schulen und Kindergärten zurück. Diesmal heimste die Grundschule Gottfried-Keller-Straße die dickste Prämie ein: Kinder, Eltern und Lehrer freuten sich über 1500 Euro. Die Grundschule widmete eine ganze Woche den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Unter anderem stellten die Kinder eigenes Malpapier aus Altpapier her, um Ressourcen und Energie zu sparen. Ebenfalls 1500 Euro Prämie bekam die Grundschule Falkenberg. 1100 Euro Prämie gab es unter anderem für die Grundschule Immenhorst. Dort hatten vor allem Eltern einen „Laufbus“ gestartet: Die Schulkinder werden statt mit dem Auto zu Fuß und in der Gruppe sicher zur Schule gebracht. Das verringert die Autoabgase und entzerrt die Verkehrssituation an der Schule. Auch andere Schulen nahmen an der „Kindermeilenkampagne“ und der Aktion „Zu-Fuß-zur-Schule“ teil, um Autoverkehr zu verringern.

Am Lise-Meitner-Gymnasium widmeten sich Schüler und Lehrer intensiv der Frage, wie richtig gelüftet wird. Es wurden dabei nicht nur die Temperatur, sondern auch Feuchtigkeit und Sauerstoffgehalt der Raumluft ermittelt. Das Fazit lautete: Regelmäßiges „Stoßlüften“ ist für das Denk- und Konzentrationsvermögen wie für das Sparen von Heizenergie gleichermaßen sinnvoll. Prämie: 1400 Euro.

Birgit Farnsteiner, Klimaschutz-Koordinatorin der Stadt, freute sich darüber, dass das Thema Nachhaltigkeit im Alltag der Kindertagesstätten und Schulen angekommen und fest verankert ist. Dennoch gelte es, „am Ball zu bleiben“. „Bleibt als Energiedetektive wachsam“, forderte Birgit Farnsteiner die jungen Energiesparer auf.