In der Nacht werden 249 Gäste in Sicherheit gebracht. Zehn Verletzte kommen in Krankenhäuser. Brandursache unklar

Bad Bramstedt. Ein komplett leeres Hotel, die Gäste sind abgereist oder woanders untergebracht. Die Zimmer sind unbewohnbar, in ihnen hängt noch der Rauch, den das nächtliche Feuer hinterlassen hat. So fassen Mitarbeiter des Balladins Superior Hotels Gutsmann in Bad Bramstedt die Situation nach dem verheerenden Brand zusammen – in der Nacht zu Sonntag waren Mülltonnen in einem Kellerniedergang in Brand geraten und hatten einen Großeinsatz für Feuerwehr und Rettungsdienst ausgelöst.

Rauchschwaden stiegen an der Hotelfassade empor. „Der Rauch verteilte sich innerhalb kurzer Zeit im gesamten Flur des Hotelgebäudes. Wir mussten 249 Gäste unter Atemschutz aus dem Gebäude bringen“, sagt Dennis Oldenburg, Sprecher des Kreisfeuerwehrverbandes im Kreis Segeberg. Die Einsatzkräfte retteten 30 Männer und Frauen mit Steckleitern aus den oberen Stockwerken. Zehn atmeten Rauch ein und wurden verletzt in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Um 2.50 Uhr gingen die ersten Notrufe bei der Rettungsleitstelle in Norderstedt ein. Mehrere Anrufer hatten einen Feuerschein direkt am Hotelgebäude gesehen. Der stellvertretenden Bramstedter Gemeindewehrführer und Einsatzleiter Bernhard Schmidt fuhr sofort zum Hotel am Birkenweg und veranlasste den Großeinsatz. Neben den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Bad Bramstedt wurden auch die Wehren aus Hitzhusen, Armstedt, Fuhlendorf und Hagen alarmiert. Außerdem alarmierten die Feuerwehrleute die Schnelleinsatzgruppe des Kreises, die die Hotelgäste betreute, und zehn Rettungswagen. Insgesamt waren 150 Männer und Frauen im Einsatz.

Das traditionsreiche Hotel wurde komplett evakuiert. Die Hotelgäste wurden zunächst in der benachbarten Schön-Klinik betreut und versorgt, dort wurden extra Zelte auf dem Parkplatz aufgebaut. Die Verletzten kamen in umliegende Krankenhäuser. Parallel begannen die Feuerwehrleute, den Brand im Keller zu bekämpfen. „Nach knapp 40 Minuten war das Feuer gelöscht“, sagt Oldenburg. Durch die starke Rauchentwicklung seien jedoch die Flure im gesamten Hotelgebäude verraucht gewesen, sodass die Gäste das Gebäude nicht ohne Hilfe verlassen konnten. Diverse Feuerwehr-Trupps unter Atemschutz brachten die Menschen aus dem Gebäude.

Nach umfangreichen Belüftungsmaßnahmen beendeten die Feuerwehrleute und Mitglieder des Rettungsdienstes ihren Einsatz in den Morgenstunden. Brandursache und Schadenshöhe stehen noch nicht fest. „Da können wir momentan noch keine Aussagen machen“, sagte der Sprecher des Kreisfeuerwehrverbandes.

Doch der Großbrand, der erheblichen Schaden angerichtet hat, blieb nicht der einzige in der Nacht zu Sonntag. Außerdem kam es noch zu zwei weiteren Feuern in der Stadt. Unbekannte zündeten einen Papiercontainer auf dem Vorplatz des Bauhofes an.

Darüber hinaus wurde in der Nacht in der Innenstadt von Bad Bramstedt Grünzeug abgebrannt, wahrscheinlich Tannenzweige, teilt die Polizei weiter mit und prüft jetzt, ob die drei Brände in einem Zusammenhang miteinander stehen. „Das lässt sich bisher noch nicht sagen, die Kriminalpolizei in Bad Segeberg hat die Ermittlungen aufgenommen und alle drei Brandorte beschlagnahmt“, sagt Polizeisprecherin Sandra Rüder.

Nun sucht die Polizei Zeugen, die Hinweise auf mögliche Verursacher geben können. Wer etwas gesehen hat, meldet sich bitte bei der Polizei in Bad Segeberg unter der Telefonnummer 04551/8840.