Sie werden belächelt oder als „Berufsradfahrer“ veralbert.

Wer sich als Radler – organisiert oder auf eigene Faust – für seine Rechte einsetzt, muss damit rechnen, schnell mit Rambo-Kurierfahrern und anderen Verkehrschaoten auf zwei Rädern in einen Topf geworfen zu werden. Dabei kümmern sich ADFC und Co. genauso um die Belange ihrer Klientel wie ADAC und andere – mal verbissen, mal mit guten Argumenten.

Dass der ADFC jetzt laut und öffentlichkeitswirksam auf die vorhandenen und besonders auf die nicht vorhandenen Radwege am Ochsenzoll hinweist, ist richtig und wichtig. Ohne den unvermeidlichen Rabatz und ein bisschen Demo auf dem Asphalt wäre der Radfahrer-Murks namens Ochsenzoll kaum in die öffentliche Diskussion geraten.

Mag sein, dass am Kreisel rechtlich alles seine Ordnung hat. Praxisfern und konfus geht es dennoch zu. Zehn Meter das Fahrrad schieben, zehn Meter fahren, dann wieder über den Fußgängerüberweg schieben – wer soll das verstehen oder gar akzeptieren? Woher kommen die abstrusen Schilder an den Baken, die Radfahrer in die Irre führen? Welcher ortsfremde Radfahrer soll ohne anständige Beschilderung den Umweg erkennen, den er an der Ampel über die Segeberger Chaussee wählen muss? Bei den vielen Millionen, die der Kreisel gekostet hat, hätten sich die Planer ein wenig mehr Mühe geben können.

Jetzt muss nachgebessert werden. Auf Rechthaberei bei Behörden und Vereinen werden die Radfahrer dabei gern verzichten.