Komisch, dass die Diskussion um Autos im Stadtpark ausgerechnet bei der Auto-Show Norderstedter Autohäuser so vehement aufbrandet. Und nicht, als beim Schleswig-Holstein-Tag Bundeswehr-Panzer sowie technisches Großgerät von Rettungskräften in Position gebracht wurde. Oder als Oldtimer-Konvois zum wiederholten Mal durch den Stadtpark tuckerten.

Man kann eine Auto-Show im Stadtpark doof finden. Genauso wie sportliche Großereignisse, Wasserski, Platzkonzerte, Feuerwerks-Wettbewerbe und sogar Straßenkünstler. Im Stadtpark kollidieren Interessen und Geschmäcker. Aber mit zweierlei Maß sollte man bei der Kritik nicht messen.

Wieso ist die Auto-Show böser Kommerz und, sagen wir, die Pyro-Games oder der Bauernmarkt nicht? Ok, Schadstoff erzeugende Autos und ein auf Naherholung in der (wenn auch künstlich angelegten) Natur ausgelegter Park gehen nicht so recht zusammen. Doch so zu tun, als kämen 100 Neuwagen an zwei Tagen auf der Seepromenade einem Umweltfrevel gleich, ist überzogen.

Wie immer liegt die Wahrheit in der Mitte zwischen den Extremen. Mit dem kategorischen Verbot der Auto-Show, wie sie SPD und Grüne jetzt fordern, ist keinem geholfen. Die Autohändler wären zu Recht verschnupft, das Defizit des Stadtparks würde 2014 auf jeden Fall schon mal um 9000 Euro, plus Vertragsstrafe für die ausgefallenen Veranstaltungen wachsen. Und zumindest die 20.000 Besucher der Auto-Show 2013 wären richtig sauer. Oberbürgermeister Grote hat den Weg gezeigt: Auto-Show auf dem Parkplatz. Nicht mittendrin im Park, aber doch dabei.