Die beiden Täter verletzen eine Mitarbeiterin der Pfandleihe und entkommen mit Schmuck und Bargeld

Norderstedt. Für den Norderstedter Pfandleiher „Goldjungs“ und seine Mitarbeiter war der Mittwochmorgen einer, den sie so schnell nicht vergessen werden. Das Leihaus an der Ulzburger Straße 3 wurde von zwei bislang unbekannten Räubern heimgesucht. Den Tätern gelang nach ihrem brutalen und spektakulären Überfall die Flucht. Ihre Beute: Schmuck und Bargeld in unbekannter Höhe. Was aber viel schwerer wiegt, ist die Tatsache, dass die Männer eine Mitarbeiterin der „Goldjungs“ bei ihrem Überfall leicht verletzten und sie gefesselt und geschockt zurückließen.

Die „Goldjungs“ sind ein in Norderstedt bekanntes Leihaus. Das Unternehmen betreibt neben der Filiale Norderstedt weitere Standorte in Kiel, Neumünster und Flensburg. Wer knapp bei Kasse ist, kann hier Gold und Silber in jeder Form, aber auch Schmuck, Münzen, Barren und Armbanduhren, Luxusfeuerzeuge oder sein Silberbesteck gegen Bares verpfänden. Auch teure Unterhaltungselektronik oder Fahrzeuge aller Art werden als Pfand akzeptiert.

Die unbekannten Täter hatten es offenbar gezielt auf Schmuck und Bargeld abgesehen. Schon bevor das Geschäft gegen 9 Uhr für den Kundenverkehr öffnete, hatten sich die Männer gewaltsam Zutritt zum Laden verschafft. Sie räumten mutmaßlich Schmuckstücke und Bargeld ab. Die Polizei gibt an, dass die Täter offenbar nach dem Einbruch abwarteten. Schließlich kam eine Mitarbeiterin des Unternehmens, um den Laden aufzumachen. Kaum hatte die Frau die Geschäftsräume betreten, da wurde sie auch schon von den Räubern in Empfang genommen. Die Männer bedrohten die verängstigte Frau mit einer Waffe. Dann fesselten die Männer die Angestellte des Leihhauses auf einen Stuhl. Dabei gingen sie nicht zimperlich mit der Frau um und verletzten sie leicht.

Schließlich verließen die Männer gegen 9 Uhr den Laden. Sie flüchteten zu Fuß durch die Grünanlagen im Wohngebiet in Richtung der Ohechaussee und der Straße Am Tarpenufer. Mittlerweile war die Polizei alarmiert worden. Beamte aus Hamburg und Schleswig-Holstein leiteten sofort eine Fahndung nach den beiden Männern ein. Dabei wurden auch Suchhunde eingesetzt, die in der Umgebung des Pfandhauses die Fährte der Diebe aufnehmen sollten. „Die Fahndung ist noch taufrisch; wir können noch keine weiteren Angaben zu dem Überfall und der Suche nach den Tätern machen. Aber wir haben eine gute Beschreibung der Männer“, sagt Polizeisprecherin Sandra Mohr am Mittwochnachmittag.

Die beiden Männer sollen laut der Beschreibung der Mitarbeiterin der „Goldjungs“ vermutlich osteuropäischer Herkunft sein. Einer der Männer sei etwa 1,75 Meter groß. Er habe eine blaue, kurze Jacke mit Kapuze (Kapuze aufgesetzt) und eine blaue Jeans getragen. Der Mann hatte auch eine dunkelblaue Sporttasche bei sich.

Der zweite Täter ist etwas kleiner, etwa 1,70 Meter. Er soll eine kräftige Figur haben und eine Glatze tragen. Der Mann trug bei dem Überfall eine beige-braune Jacke und blaue Jeans. Auch er trug über der Schulter eine Tasche.

Die Polizei ruft die Bevölkerung auf, alle Hinweise zu den Flüchtigen, zu Fahrzeugen und verdächtigen Geräuschen aus der Nacht, die im Zusammenhang stehen könnten, umgehend den Ermittlern in Norderstedt unter der Telefon 040/528060 zu melden.