Heike Benkmann ist als Fotografin die Chronistin von Henstedt-Ulzburg. Sie ist immer und überall dabei

Es gibt viele Menschen in Henstedt-Ulzburg, die sich ehrenamtlich engagieren und den Ort auf diese Weise liebens- und lebenswerter machen. Aber es gibt nur eine Person, die das Image der Gemeinde mit dem Fotoapparat in der Hand prägt und aufbessert – und das praktisch permanent: Heike Benkmann kennen alle, die am öffentlichen Leben in Henstedt-Ulzburg teilnehmen und gelegentlich Veranstaltungen besuchen. Sie ist die kleine, zarte Person, die immer und überall fotografiert, die unauffällig zwischen den Besuchern umherhuscht, um die günstigsten Aufnahmepositionen zu finden.

Heike Benkmann ohne Kamera in der Hand – das ist fast undenkbar. Innerhalb weniger Jahre hat sich die Henstedt-Ulzburgerin einen Namen als Ortschronistin gemacht. An ihren Henstedt-Ulzburg-Fotos kann niemand vorbei sehen. Denn sie sind allgegenwärtig. Auch im Rathaus hängen einige ihrer Ortsansichten, auf der Internetseite der Gemeinde gibt es ihre Henstedt-Ulzburg-Impressionen gleich hundertfach. Die Gemeinde aus allen Blickwinkeln und zu allen Jahreszeiten, Veranstaltungen mit vielen oder wenigen Menschen: Das ist eine lebendige Chronik des Ortes, in dem Heike Benkmann seit fast vier Jahrzehnten wohnt und die für sie und ihre Familie längst zur Heimat geworden ist.

Im großen Kellerraum des Bungalows am Hasselbusch hat sich Heike Benkmann nach dem Auszug ihrer erwachsenen Söhne den Partykeller zu einem Büro-Atelier umgerüstet. Hier lagern ihre Fotoschätze, die sich natürlich nicht nur auf die Bilder aus Henstedt-Ulzburg beschränken. Impressionen aus Schleswig-Holstein gehören ebenso zu ihrem Fotorepertoire. Die schönsten Fotos aus Henstedt-Ulzburg hat die gelernte pharmazeutisch-kaufmännische Assistentin jetzt wieder zu einem aufwendig gestalteten Henstedt-Ulzburg-Kalender für das Jahr 2014 zusammengefasst.

Die Liebe zur Fotografie überfiel sie schon als junges Mädchen: Mit der Kamerabox in der Hand hielt sie fest, was ihr interessant erschien. „Bei Feiern habe ich alles fotografiert, was mir vor die Kamera kam.“ So entwickelte sich das Hobby im Laufe der Jahre zu einer wahren Leidenschaft, von der längst auch andere profitieren. Selbstverständlich wurden und werden auch alle Lebensstationen ihrer eigenen Familie fotografisch festgehalten. So fiel es der Mutter zweier Söhne auch nicht schwer, ein wunderschönes Hochzeitsbuch für ihren ältesten Sohn und dessen Frau als Märchenbuch zu gestalten.

So richtig explodiert ist die Leidenschaft, als der damalige Bürgervorsteher Joachim Süme und Bürgermeister Volker Dornquast 2007 auf die Fotografin aufmerksam wurden und anfragten, ob sie gelegentlich ganz offiziell Fotos für die Gemeinde machen würde. Dann legte die heute 60 Jahre alte Heike Benkmann mächtig los und dokumentierte alles, was sich in der Gemeinde so tat und bis heute tut. Kostenlos übrigens. Denn bis heute hält sie an dem Prinzip fest, dass höchstens mal der materielle Aufwand bei besonderen Aufträgen bezahlt wird. Auch wenn sie mal erleben musste, dass eine ortsbekannte, sehr wohlhabende und kürzlich verstorbene Persönlichkeit sich fürchterlich aufregte, als sie Auslagen für einen Fotoauftrag erstattet haben wollte, weicht sie von diesem Prinzip nicht ab. Damals blieb sie still, zahlte selbst und zog ihre eigenen Schlüsse aus dem Verhalten dieses Mannes, der in der Gemeinde als Spender bekannt war.

Heike Benkmann hat durch ihre fotografische Tätigkeit im Ort auch die Schattenseiten des Vereins- und Parteilebens kennengelernt. Kurze Zeit war sie Mitglied einer politischen Partei, trat jedoch ziemlich schnell wieder aus, als sie merkte, wie Kommunalpolitik manchmal funktioniert und wie es hinter den Kulissen zugeht. So viele zwischenmenschlichen Auseinandersetzungen mochte sie nicht erleben. Seitdem macht sie lieber wieder still ihre Fotos und erfreut die Menschen mit schönen Ansichten ihres Wohnortes. Sie freut sich, wenn sie anderen Menschen eine Freude machen kann.

Auch mit ihrem Henstedt-Ulzburg-Kalender will Heike Benkmann kein Geschäft machen. Sie kann penibel auflisten, wie hoch der finanzielle Aufwand ist. Am Ende behält sie genau einen Euro und ein Cent für sich – reich kann sie damit nicht werden. Aber vielleicht bleibt ja mal irgendwann genug Geld für eine neue Kamera oder ein neues Objektiv übrig. Unter dem Strich kostet der Kalender für das Jahr 2014, den es wahlweise im Hoch- oder Querformat gibt, 18 Euro. Sie verkauft ihn selbst, schaltet also keine Zwischenhändler ein. Wer einen Kalender haben möchte, kann sich direkt an Heike Benkman, Telefon 04193/3224, oder E-Mail heike.benkmann@gmx.de, wenden. Es ist übrigens durchaus gewollt, dass auf den Fotos keine Menschen zu sehen sind. Aus rechtlichen Gründen beschränkt sie sich auf die eigentliche Ästethik des jeweiligen Motivs.

Mit dem Fotoapparat in der Hand wird man Heike Benkmann natürlich auch in Zukunft in Henstedt-Ulzburg sehen. „Ich habe noch viele tolle Ideen“, sagt sie und bedauert, dass der Tag manchmal nicht ein paar Stunden länger ist. Wenn sie unterwegs ist, hat sie immer einen ihrer Fotoapparate dabei – die Spiegelreflex- oder die Kompaktkamera – damit sie im „Notfall“ immer einsatzbereit ist: Wo andere Menschen nichts Besonderes bemerken, entdeckt sie ein Fotomotiv, zückt die Kamera und sucht den besten Blickwinkel. Wenn das Motiv eine Person ist, fragt Heike Benkmann nach, ob sie etwas gegen eine Aufnahme hat. Als Gegenleistung verschenkt sie das Foto gerne. Wer Heike Benkmanns Fotos sehen möchte, kann ihre Internetseite www.heike-benkmann.de besuchen.