Sie sollen eine eigene Identität bekommen und zu einer Verkehrsdrehscheibe werden

Kreis Segeberg. Die Region an der A7 zwischen Norderstedt und Neumünster soll überregional konkurrenzfähig werden. Das war das Ziel bei der Aufstellung des regionalen Entwicklungskonzeptes A7-Süd, das in Bad Segeberg vorgestellt wurde. Das Konzept bietet keine Überraschungen, ist zusammengesetzt aus vielen bekannten und längst anderweitig benannten Aspekten, fasst aber die Stärken und Schwächen der Region zusammen und zeigt Entwicklungsperspektiven auf.

Eine Verkehrsdrehscheibe in Norddeutschland, ein Tor zu Hamburg und Skandinavien soll die Region, zu der die Städte Norderstedt, Neumünster, Quickborn, Kaltenkirchen, Bad Bramstedt, die Gemeinde Henstedt-Ulzburg und Amt Kaltenkirchen-Land gehören, nach Ansicht der Planer werden. Die Vorteile sind bekannt und werden von den Konzeptverfassern – zwei externen Planungsunternehmen – herausgearbeitet: Ein attraktiver Lebensraum, eine Arbeitsmarktregion mit stabilen Strukturen und hohen Facharbeitskräftepotenzial, eine Region für Klimaschutz und Energieeffizienz, attraktive Gewerbestandorte. Insgesamt handele es sich um eine dynamische Wirtschaftsregion und einen bedeutenden Arbeitsstandort in Schleswig-Holstein. Aussagen, die niemanden überraschen.

Die Planer empfehlen in ihrem Gutachten einen zügigen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, wobei die klein- und teilräumliche Erreichbarkeit mit der Verbesserung der großräumlichen Verkehrssituation Schritt halten müsse. Eine „regionale Identität“ wird als wichtiges Ziel herausgestellt. Erreicht werden könne es mit einem regionalen Standort-Marketingkonzept. Projekte mit Priorität seien hinsichtlich des Autobahnausbaues ein Baustellenverkehrsmanagement und ein regionales Gewerbeflächenkonzept. Am Ende des Prozesses sollen die Arbeitsergebnisse in die anstehende Fortschreibung des Regionalplans aufgenommen werden.

Das Ergebnis des regionalen Entwicklungskonzeptes überrascht nicht. Das Leitprojekt Demografie und Daseinsvorsorge in der Metropolregion Hamburg, das ebenfalls in der vergangenen Woche in Bad Segeberg vorgestellt wurde, kommt zu einer ähnlichen Aussage: Die Orte entlang der Autobahn boomen. Andere Gebiete im Kreis Segeberg haben das Nachsehen.

Auch ohne anvisierte Entwicklungsperspektiven entwickeln sich die an die A7 angrenzenden Städte und Gemeinden überproportional: Norderstedt, Henstedt-Ulzburg, Ellerau, Kaltenkirchen und Bad Bramstedt gewinnen Einwohner hinzu. Den größten Zuwachs wird bis zum Jahr 2030 die Stadt Kaltenkirchen zu verzeichnen haben. Das geht aus einer Bevölkerungs- und Haushaltsprognose hervor, die ein externes Planungsbüro im Auftrag des Kreises Segeberg erarbeitet hat.

Das Büro hat dabei künftige Entwicklungsperspektiven, wie sie im regionalen Entwicklungskonzept aufgezeigt werden, allerdings noch nicht eingearbeitet. Sollten die Vorschläge der Gutachter in den nächsten 15 Jahren umgesetzt werden, könnte es zu einem noch stärkeren Bevölkerungszuwachs in der Region entlang der Autobahn zwischen Norderstedt und Neumünster kommen.