Wer eine halbe Stunde am Kreisel Ochsenzoll in Norderstedt steht, die Blechlawine kreisen und teilweise mit Karacho in die zahlreichen Abfahrten fließen sieht, der schiebt sein Fahrrad hier freiwillig. Weil ihm um Leib und Leben angst und bange wird.

Der Kreisel am Ochsenzoll dreht sich für die Autos und Lastwagen. Nicht für Radfahrer und Fußgänger. Die sollen drum herum gehen und nicht den Verkehrsfluss stören. So lautet die Botschaft, die die Straßenplaner am Ochsenzoll hinterlassen haben.

Dass offenbar keinerlei Anstalten gemacht wurden, die Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer auf dem Kreisel sicherzustellen, ist schade. Viel mehr noch: Es ist ein Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung, sagt der ADFC.

Die Radfahrer-Lobby will nun möglichst viele Radler zum „selbstbewussten Fahren“ auf dem Kreisel Ochsenzoll erziehen. Nicht weil das Sinn macht, sondern weil man ein Exempel statuieren und sich sein Recht auf Straße erfahren möchte. Doch in seinem jetzigen Zustand taugt der Kreisel kaum zur Radtour. Im Gedrängel zehntausender Autos, deren Fahrer sich noch nicht an den nagelneuen Kreisel gewöhnt haben, setzen sich Radler großen Gefahren aus.

Allein schon aus diesen Gründen sollte die Stadt Norderstedt schnell handeln und die Neureglung des Radverkehrs am Ochsenzoll angehen.