Anbau der Kindertagesstätte der Norderstedter Vicelin-Schalom-Kirchengemeinde wurde feierlich eingeweiht

Norderstedt . „Psssssst! schlafende Kinder“, bittet ein Schild zum Schlafzimmer um Ruhe. Im Raum nebenan steht ein WC, das nur 18 Zentimeter hoch ist, ein Zwergen-Klo, eingebaut für Kleinkinder. Auch die Waschbecken sind in Kleinstformat, damit die kleinen Racker zum Händewaschen nicht mehr auf Hocker balancieren müssen.

In den Gruppenräumen stehen Mini-Tische und -Stühle. Glaselemente in den Türen verbinden die Räume, die Außenfenster zur Terrasse sind bodentief, alle Räume sind lichtdurchflutet. Die Gemeinschaftsräume führen direkt in eine große Sandkiste auf dem Spielplatz. Mit einer vorgebauten Anti-Schmutz-Zone.

Im neuen, zirka 685 Quadratmeter großen Anbau der Kindertagesstätte der Vicelin-Schalom-Kirchengemeinde in Norderstedts Ortsteil Harksheide-Süd ist alles exakt auf die Zukunft zugeschnitten, auf die Kleinsten, die Kinder. Am Donnerstag wurde der Anbau für drei zusätzliche Krippengruppen mit einem Familien-Gottesdienst feierlich eingeweiht. Damit ist die Vicelin-Schalom-Kita auf 1225 Quadratmeter gewachsen.

Bezogen haben die Kinder den Neubau bereits mit Beginn des Kindergartenjahres im August. Das war gleichzeitig der Start für die Renovierung des Altbaus. „Der Anbau ist ein bauliches Abbild und Ausdruck einer zeitgemäßen Pädagogik“, sagt Michael Schirmer, Pastor der Norderstedter Vicelin-Schalom-Kirche.

Das Gesamt-Budget der Kita-Erweiterung um drei Krippengruppen für insgesamt 30 Kinder beträgt 1,7 Millionen Euro. Davon finanziert die Kirchengemeinde 120.000 Euro mit Kirchensteuern. Derzeit läuft das Fund-Raising-Projekt „Kita in Bewegung“, das 20.000 Euro einwerben soll. „Wir haben schon einige Sponsoren gefunden, darunter die Norderstedter Bank mit 5000 Euro“, sagt Schirmer.

Die Eltern haben einen Sponsered-Walk organisiert, weiteres Geld wird in der Kirche bei Gottesdiensten, Feiern und weiteren Anlässen gesammelt, und auch die Hälfte des Basar-Erlöses geht aufs Kita-Bau-Konto. Der Hauptanteil fließt aus dem Bundesprogramm für den flächendeckenden Ausbau von Kindertagesstätten. Mit den drei neuen Krippen für 30 Kinder ist das Betreuungspersonal von 26 auf 37 Mitarbeiterinnen gestiegen. Die Vicelin-Schalom-Kita am Immenhorst betreut jetzt 150 Kinder vom Baby bis zum Schulkind.

„Das Raumkonzept ist nach neusten pädagogischen Erkenntnissen umgesetzt“, sagt Architekt Frank Hastenteufel vom Architektur-Büro Plan Quadrat Hastenteufel. „Mit diesem wunderschönen Anbau gehen wir beruhigt in die Zukunft unserer mehr als 40 Jahre alten Kita“, sagt Schirmer.

„In diesen neuen Räumen zu arbeiten, ist einfach wunderbar“, sagen Kindergarten-Leiterin Martina Einhäuser, Annika Beckmann, Bereichsleiterin Krippe, und Erzieherin Janine Jakobsson. „Die neuen Räume passen perfekt zu unserem Konzept, und die Kinder testen die neue Vielfältigkeit der Kita neugierig und offen aus“, sagt Sabine Gabriel, Erzieherin im Elementarbereich, deren Kinder in der Vicelin-Kita betreut werden.

Schon seit geraumer Zeit platzte die Kita aus allen Räumen. 1973 wurde die erste Gruppe im Kirchen-Keller eingerichtet, dann stellte die Gemeinde Container für die Kinder auf. 1974 entstand ein Pavillon für drei Gruppen, genannt Wabe, hinter dem Gemeindezentrum. 1994 leistete sich die Vicelin-Gemeinde einen kompletten Neubau und konnte 120 Kinder aufnehmen. Die Wabe wich vor einem Jahr dem zweigeschossigen Neubau, der Platz für acht Gruppen bietet und direkt mit dem 1994 errichteten Kita-Gebäude verbunden ist. Im Obergeschoss des Neubaus sind die Mitarbeiterinnen-Räume, im Erdgeschoss sind auch die Mensa und Küche eingerichtet. Sogar an ein Kinderwagen-Haus hat Architekt Hastenteufel gedacht.

Der Umbau von nur einem Jahr sei eine turbulente, doch heitere Zeit im Kindergarten gewesen, aber auch in den Gemeinderäumen und der Kirche, denn die Kinder schwärmten zum Essen ins Kirchen-Foyer aus und eroberten auch den Kirchsaal. „Die Betreuung der Kinder ist immer ein Mittelpunkt der Vicelin-Schalom-Gemeinde gewesen, und wir sind sehr glücklich, jetzt mit diesem Neubau auf dem neusten Stand der Pädagogik sein zu können“, sagt Michael Schirmer.