Henstedt-Ulzburgs CDU will ein gemeinsames Anforderungsprofil mit anderen Fraktionen erstellen

Henstedt-Ulzburg. Der neue Bürgermeister (oder Bürgermeisterin) soll möglichst von allen Fraktionen getragen werden. Diesen Vorschlag, der einst am Tage der Abwahl von Ex-Bürgermeister Torsten Thormählen von der WHU formuliert wurde, greift die CDU auf: „Wir würden es begrüßen, wenn fraktionsübergreifend ein gemeinsamer Kandidat gefunden werden könnte“, formulieren die Christdemokraten in einem Pressetext, der nach der traditionellen Herbst-Klausurtagung herausgegeben wurde.

Die CDU lehnt sich dabei relativ weit aus dem Fenster und schreibt weiter: „Eine ausgezeichnete Kompetenz ist uns dabei wichtiger als das Parteibuch.“ Nach dem Reinfall mit dem letzten Bürgermeister-Kandidaten – Torsten Thormählen war als damaliger Norderstedt Stadtrat von der CDU vorgeschlagen worden – wird also zurückgerudert. Wie weit das Interesse an Kandidaten geht, die nicht der eigenen Partei angehören, mag CDU-Ortsvorsitzender Michael Meschede noch nicht so recht sagen: „Wir können uns aber grundsätzlich auch einen SPD-Kandidaten vorstellen. Auf jeden Fall soll die Kandidatin oder der Kandidat jemand sein, der in Sachen Kommunalverwaltung erfahren ist und soziale Kompetenzen vorzuweisen hat.“

Zwei Ausschlussgründe nennt die CDU: Die neue Person an der Spitze der Gemeindeverwaltung sollte nicht aus der eigenen Verwaltung und möglichst nicht aus der örtlichen Kommunalpolitik kommen. „Es sollte jemand von außen sein, der unvorbelastet an die Arbeit gehen kann“, sagt Michael Meschede. „Die Parteizugehörigkeit steht nicht im Vordergrund.“ Die CDU möchte gemeinsam mit anderen ein für alle Fraktionen verbindliches und akzeptiertes Anforderungsprofil erstellen, um eine objektive Kandidatensuche zu ermöglichen. „Wir werden demnächst mit einem geeigneten Angebot auf die anderen Parteien zugehen“, sagt der CDU-Chef.

Noch mindestens fünfeinhalb Monaten muss Henstedt-Ulzburg ohne einen hauptamtlichen Verwaltungschef auskommen – eher noch länger. Denn am 16. März 2014 wird von den wahlberechtigten Henstedt-Ulzburgern eine Bürgermeisterin oder ein Bürgermeister gewählt. Eine eventuell erforderliche Stichwahl soll am 6. April erfolgen. Anschließend wird es noch einige Wochen dauern, bis die gewählte Person den Chefsessel im ersten Stock des Rathauses tatsächlich besetzen kann, da ja auch noch eventuelle Kündigungsfristen eingehalten werden müssen.

Im November wird je eine Stellenanzeige in zwei Tageszeitungen und im Amtsblatt Schleswig-Holstein erscheinen. In den Anzeigen wird auf die Homepage der Gemeinde verwiesen, wo die näheren Konditionen erläutert werden. Wer sich politisch unterstützen lassen will, muss sich direkt bei den Parteien bewerden, Einzelbewerber können ihre Bewerbung im Rathaus zusammen mit den erforderlichen 155 Unterschriften einreichen.